Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

rische Heeresbericht meldete, durch brennende Ortschaften 
und zerstörte Ansiedelungen gekennzeichnet. Die Zahl 
der russischen Gefangenen erhöhte sich in den nächsten 
Tagen auf 10000. Auf einer Front von 250 Km 
folgten Bothmer und Pflanzer-Baltin den fliehenden 
Russen nach gegen Buczacz und Zborow. Die von 
den Russen in Brand gesteckte Stadt Zloczow wurde 
von dem österreichisch-ungarischen General von Böhm- 
Ermolli besetzt. Die Korps des Feldzeugmeisters von 
Puhallo warfen russische Nachhuten und drängten sie 
gegen die Festung Luck zurück. Am 29. drangen 
Tage durchbrach Vöhm-Ermolli die russischen Linien in 
einer Ausdehnung von 20 km. Infolge dieser Nieder¬ 
lage und des Verlustes von Luck wurden alle noch 
westlich vom Styr kämpfenden Kräfte der Russen zum 
Rückzüge hinter diesen Fluß gezwungen. An der 
Strypa entrissen die österreichischen und ungarischen 
Truppen den Russen die Vorteile wieder, die sie am 
vorhergehenden Tage durch ihre Gegenangriffe davon- 
getragen hatten. 
So hatte der Feldzug gegen Rußland vom ersten 
bis zum letzten Tage des August nur Siege gebracht 
Angriff der sächsischen Brigade Graf v. Pfeil auf die starken Waldstellungen vor der Festung Segrshe am Narero. Nach einer 
Zeichnung für die „Illustrirte Zeitung" von dem Kriegsteilnehmer Landsturmmann W. Starcke. 
Pflanzer-Baltin und Bothmer über die Strypa vor. 
Böhm-Ermolli drängte die Russen weiter zurück. Gegen 
Luck gewannen die Österreicher weiteren Raum und 
schlugen die Russen bei Szereszowo. Am 30. wurden 
die Russen nördlich und nordöstlich von Luck unter 
heftigen Kämpfen nach Süden zurückgeworfen. Sie 
verloren dabei 12 Offiziere, 1500 Mann, 5 Maschinen- 
gewehre, 2 Eisenbahnzüge und vieles Kriegsmaterial. 
An der Strypa kämpften die Österreicher und Ungarn 
um die Übergänge, wurden aber durch stärkere russische 
Gegenstöße aufgehalten. Der letzte Tag des August 
brachte den Österreichern und Ungarn noch einen be- 
sonderen Erfolg. Sie eroberten die Festung Luck mit 
stürmender Hand, drangen zugleich mit den flüchtenden 
Feinden in die Stadt ein und säuberten sie bis zum 
Abend von den Russen ganz und gar. An demselben 
und zwar Siege glänzendster Art. Von Galizien be- 
haupteten die Russen nur noch einen kleinen Teil, 
Polen mit allen seinen Festungen war erobert und 
vor allem: die Russenheere waren fast vernichtet. Es 
standen zwar noch große russische Truppenmassen im 
Felde, aber sie bestanden aus nachgeschobenen Leuten, 
die zum großen Teile schlecht ausgebildet und mangel- 
Haft bewaffnet waren. Was mit der russischen Armee 
seit dem Tage von Gorlice-Tarnow geschehen war, 
wurde vom deutschen Hauptquartier der Welt folgen- 
dermaßen dargestellt: 
„Die Stärke der russischen Verbände, auf die der eigentliche 
Stoß nach und nach traf, wird gering mit 1400 000 Mann be¬ 
ziffert werden können. In den Kämpfen sind rund 1100 000 Mann 
gefangen und mindestens 300000 Mann gefallen und verwundet, 
wenn man die Zahl der so Ausgeschiedenen (ohne Kranke) sehr 
niedrig auf nur 30 Prozent der Gefangenen veranschlagt. Sie 
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