Die serbische
Timok - Divi-
sion, die schon
die Save über-
schritten hatte,
wurde nach
einem furcht-
baren Kamp-
se überwäl¬
tigt, der eine
Teil nieder-
gehauen, der
andere Teil,
5000 Mann,
gefangen ge-
nommen. Die
außerordent-
liche Tapfer-
keit, die sie
General der Infanterie Moritz t>. Auffenberg, dabei erwies,
verdient die
höchste Anerkennung, wie denn überhaupt das öfter-
reichisch-ungarische Heer den Serben gegenüber keinen
leichten Stand
hatte. Dieser
Sieg bei Mi-
trowitza war
der größte
Erfolg, den
Osterreich-Un-
garn bisher
über die Ser-
ben davonge-
tragen hatte.
Andere kleine
Grenzkämpfe
waren zu un-
wichtig, als
daß sie hier
verzeichnet
werden müß-
ten. Auch die
Schießereien
an der mon-
tenegrinischen
Wähnung.
General der Kavallerie Victor Dankl.
(Phot. Eugen Schöfer. Wien.)
Grenze verdienen kaum eine Er-
Das deutsche Heer in Frankreich und Belgien während des zweiten Kriegsmonats.
C^n raschem, stürmischem Siegeslaufe waren im
^)August die deutschen Heere in Belgien und Frank-
reich vorgedrungen. Fast jeder Tag brachte die Kunde
von einer Schlacht, und jede Schlacht war Sieg. In
den deutschen Städten und Dörfern hörte das Sieges-
läuten kaum auf, und viele ließen die Fahnen, die sie
zur Feier eines Sieges aus ihren Häusern heraus-
gehängt hatten, die Nacht über gleich hängen, weil sie
mit Sicherheit auf das Eintreffen einer neuen Sieges-
nachricht am Morgen hofften. Es
kam aber bald die Zeit, wo der Krieg
ein ganz anderes Gesicht annahm.
Im ersten Drittel des Zweiten
Kriegsmonats bewahrte er allerdings
noch seinen bisherigen Charakter. Am
31. August standen die deutschen Heere
folgendermaßen: Die Armee des Ge-
neralobersten von Kluck hatte bei
Eombles einen französischen Flanken¬
angriff zurückgeworfen, die Armee
Bülows hatte die Franzosen bei
St.Quentin völlig geschlagen, Hausen
mit seinen Truppen hatte den Feind
auf die Aisne bei Rethel zurück¬
gedrängt, Herzog Albrecht von Würt-
temberg war siegreich über die Maas
vorgedrungen, hatte dann beimHeran-
nahen starker feindlicher Kräfte über
den Fluß zurückgehen müssen, dann
ging er nach Eroberung des Fort
les Ayelles ebenfalls gegen die Aisne
vor, der deutsche Kronprinz hatte die
Festung Montmedy genommen, nachdem der Kom-
Mandant mit der ganzen Besatzung bei einem Ausfall
gefangen worden war, und befand sich im Vorrücken
über die Maas. Der Kronprinz von Bayern und
der Generaloberst von Heeringen standen in erbit-
terten Grenzkämpfen im französischen Teil Lothringens,
wo sich die Franzosen in bergigem und waldigem
Gelände aufs zäheste und hartnäckigste verteidigten.
Am 1. September ward schon wieder ein großer
Erfolg errungen. Die mittleren
Heeresgruppen der Franzosen, etwa
zehn Armeekorps, wurden zwischen
Reims und Verdun von unseren
Truppen zurückgeworfen. Der Kaiser
war selbst bei der siegreichen Armee
des Kronprinzen und blieb auch die
Nacht über bei den Truppen.
Die Nachricht traf gerade am
Sedantage in Deutschland ein und
erregte überall den größten Jubel.
Das deutsche Volk konnte in der
schweren Zeit frohen Herzens den
stolzen Gedenktag feiern, die Söhne
waren der Väter wert.
Am 3. September wurde die Ge-
samtlage auf dem westlichen Kriegs-
schauplatz amtlich folgendermaßen
geschildert:
„Bei Wegnahme des hoch in Felsen
gelegenen Sperrforts Givet haben sich
ebenso wie im Kampfe um Namur die
von Österreich uns gesandten schweren
Motorbatterien durch Beweglichkeit, Treff-
General Ssamsonow, der russische Ober-
kommandierende, der in der-Schlacht
bei Tannenberg fiel.
73