Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

Der erste Kriegsmonat, der sich dem Ende zuneigte, 
brachte zu den Siegen über Franzosen und Belgier 
schließlich auch noch einen über den verhaßtesten un- 
serer Feinde, die Engländer. Ein größeres englisches 
Hilfskorps unter Befehl des Generals French war in 
Belgien gelandet und wollte nun tatkräftig in den 
Krieg eingreifen. Aber 
der Generaloberst von 
Kluck war damit nicht 
einverstanden, sondern 
erkühnte sich, den Helden- 
haften Söhnen Groß- 
britanniens bei ihrem 
Marsche auf Verlin 
einige Schwierigkeiten 
zu bereiten. Nördlich 
von St. Quentin griff 
er die Engländer an, 
die durch drei fran- 
zösische Territorialdivi- 
sionen verstärkt waren, 
und schlug sie fürchterlich. Sie verloren mehr als 
3000 Gefangene, 7 Feldbatterien und eine schwere 
Batterie und zogen sich fluchtartig zurück. Der 
Sieg erregte in Deutschland besonders lauten Jubel, 
denn während das Volk in den Franzosen einen 
Zur völkerrechtswidrigen Kriegführung Frankreichs und Englands: 
Die Dum-Dum-Geschosse. 
Rechts ein Dum-Dum-Geschoh Modell 1906 (bei den Franzosen in Massen ge- 
funden). Die übrigen drei Geschosse sind französische Lebel-Patronen vom 
Schlachtfelde bei Dieuze, deren Kupfergeschosse an der Spitze abgefeilt oder 
eingekerbt worden sind, um die Verwundungen grausamer zu machen. 
achtungswerten Gegner sah, war ihm der perfide 
Brite ein verachteter Feind. 
Der August war also auf dem westlichen Kriegs- 
schauplatze ein wahrer Siegesmonat gewesen, und 
Großes war bis zu seinem Ende erreicht worden. 
Der deutsche Boden war völlig vom Feinde gesäubert, 
die deutsche Heeresmacht 
schon weit in Frank- 
reich eingedrungen. Der 
größte Teil Belgiens 
mit der Hauptstadt und 
den Festungen Lüttich 
und Namur befand sich 
in den Händen der 
Deutschen, die dort so- 
gleich eine provisorische 
Regierung eingesetzt 
hatten, deren Haupt der 
Generalfeldmarschall v. 
d.Gvltz ward. Die fran» 
zösische Offensive war 
vollständig gescheitert. Die Pariser Regierung, die, von 
Schrecken und Angst ergriffen, sich schon entschlossen 
hatte, aus Paris nach Bordeaux zu entweichen, mußte 
der belgischen Regierung mitteilen, daß sie ihr nicht 
zu Hilfe kommen könne, da sie selbst durchaus in die 
Hinter dem Schlachtfeld: Die Tätigkeit des Samtatskorps während einer Schlacht. 
Nach einer Originalzeichnung des Sonderzeichners der „Jllustrirten Zeitung" Otto von der Wehl.
	        
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