Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

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Feind in Sicht. Nach einer Zeichnung für die 
„In den Karpathen sind westlich des Uzsoker Passes Kämpfe 
im Gange, die sich in größeren: Umfange um den Besitz mich- 
tiger Höhen- und Rückenlinien entwickelten. Mehrere russische 
Gegenangriffe wurden blutig abgewiesen. Im Laufe des Tages 
wurden in der Gefechtsfront neue lokale Erfolge erzielt. Bei 
Erstürmung einer Höhe nördlich Cisirä bUeben 400 Gefangene 
Auch im Südosten Ealiziens wurde an diesem 
Tage an der großen Schlachtfront heftig gekämpst. 
Über die Ereignisse des 3. März wurde folgende amt- 
liche Meldung herausgegeben: 
„An der Viala südöstlich von Zakliczyn wurden gestern vor- 
gehende russische Truppen nach blutigem Kampfe zurückge¬ 
worfen. Beiderseits des Laborcztales und auf den Höhen 
nördlich Cisna dauern die Kämpfe stellenweise auch nachts an. 
Uberall, wo es unseren Truppen gelang, Raum zu gewinnen, 
unternimmt der Feind wiederholt Gegenangriffe, die stets 
blutig zurückgeschlagen werden. Besonders entlang der Straße 
von Valigrod versuchten die Russen während dichten Schnee- 
gestöbers mit starken Kräften vorzustoßen. Der Angriff, der 
bis auf die nächsten Entfernungen herangekommen war, brach 
schließlich unter großen Verlusten des Gegners in unserem Ge- 
schütz- wie Maschinengewehrfeuer vollkommen zusammen. — 
An den übrigen Fronten keine wesentliche Änderung, nur Ge- 
schützkämpfe. — Vor Przemysl herrscht Ruhe." 
„Illustrtrte Zeitung" von Helmuth Stockmann. 
In den Karpathen wird hartnäckig gekämpst. Im Räume 
bei Lupkow setzten die Russen gestern nachmittag einen An¬ 
griff mit starken Kräften an. Unter Einsetzen neuer Ver- 
stärkungen wurden die gelichteten Reihen des Gegners stets 
erneuert und mit allen Mitteln vorgetrieben und der Angriff 
trotz schwerer Verluste dreimal bis nahe an unsere Stellungen 
vorgetragen. Jedesmal scheiterte der letzte Ansturm der Russen 
unter vernichtenden Verlusten an unseren Hindernislinien. 
Hunderte von Toten liegen vor den Stellungen. In einem 
anderen Abschnitt der Kampffront gingen eigene Truppen nach 
abgeschlagenen russischen Vorstößen überraschend zum Angriff 
über, eroberten eine bisher vom Gegner stark beseite Kuppe 
und machten neuerdings 10 Offiziere und 700. Mann zu 
Gefangenen. Auch auf einer benachbarten Höhe wurden 
1000 Russen gefangen. 
In Südostgalizien holte sich starke feindliche Kavallerie, 
die gegen einen Flügel unserer Stellungen isoliert vorging, 
eine empfindliche Schlappe." 
Der österreichisch-ungarische Bericht über die Vor- 
gänge des 8. März zeigte, wie die Russen an den 
verschiedensten Stellen des großen Kampfgebietes 
tälig waren und ließ zugleich ahnen, unter welchen 
Verhältnissen die Kämpfe in den Karpathen ausge- 
fochten werden mußten. Er lautete: 
Am 1. März wurden in den Westkarpathen mehrere 
russische Stellungen von den Österreichern und Un- 
garn gestürmt, 19 Offiziere und 2000 Mann gefangen 
genommen. An demselben Tage griffen die Russen, 
die Verstärkungen erhalten hatten, südlich des Dnjestr 
ihre Gegner mit großer Erbitterung an, aber alle 
ihre Angriffe scheiterten unter den schwersten Verlusten. 
Am 2. März suchten sie in den Westkarpathen ihre 
am vorhergehenden Tage entrissenen Stellungen 
wiederzugewinnen, aber die Österreicher und Ungarn 
behaupteten sie und wiesen ihre Angriffe ab. Auch 
südlich des Dnjestr blieben die Österreicher im Vorteil, 
obwohl die Russen an Zahl weit stärker waren als sie. 
An demselben Tage begannen auch am Uzsoker Paß 
neue Kämpfe. Der k. u. k. Generalstab meldete darüber: 
Der 4. März war ein Ruhetag und auch an den fol¬ 
genden Tagen geschah nichts Bedeutendes. Die-Russen 
unternahmen an den verschiedensten Orten Angriffe, 
die aber überall abgewiesen wurden, so am 5. März 
östlich von Petrikau, am 6. bei Schnee- und Regen- 
wetter in den Karpathen. Am 7. wurden die Kämpfe 
wieder heftig. Der k.u.k.Generalstab berichtet darüber: 
Amtlich wird berichtet, 8. März: 
„Durch die noch andauernden Kämpfe in Russisch-Polen 
wurden vielfach Erfolge erzielt. Der Gegner wurde aus 
mehreren vorgeschobenen Stützpunkten und Schützenlinien unter 
starken Verlusten geworfen. Gleichen Erfolg hatte ein kurzer 
Vorstoß unserer Truppen an der Front in Westgalizien, wo 
im Räume bei Gorlice Teile der feindlichen Schützenlinien 
durchbrochen und eine Ortschaft nach blutigen: Kampfe er- 
obert wurde. Mehrere Offiziere und über 500 Mann des 
Gegners sind gefangen. 
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