Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

Em Nachtangriff der österreichisch-ungarischen Truppen gegen die Russen westlich von Neu-Sandec (Galizien). Nach der Skizze eines 
Kampfteilnehiners für die „Jllustrirte Zeitung" gezeichnet von W. Ganse. 
Tagsüber lagen drei österreichisch-ungarische Bataillone in guter Stellung in einem Walde und einem Friedhofe und hielten die den nahen Ort besetzt 
haltenden Russen in angemessener Entfernung. Gegen Abend trafen, von Nord-Ost kommend, noch zwei russische Regimenter ein. Nun wurde von 
österreichisch-ungarischer Seite unter dem Schutze der Dunkelheit mit geringen Mannschaften ein Umgehungsmanöoer ausgeführt, wodurch sie in den 
Rücken der Russen gelangten. Während die auf dem Friedhof zurückgebliebene Abteilung das Feuer auf die Russen eröffnete, drangen zugleich von 
der entgegengesetzten Seite im Rücken und seitlich der Russen die österreichisch-ungarischen Abteilungen vor. Vom Friedhof aus wurde jetzt zum Sturm 
geblasen. Unter den Russen entstand eine Panik, und nach kurzer Gegenwehr wurden von den drei österreichisch-ungarischen Bataillonen fast vier 
Regimenter Russen gefangengenommen. 
genden „Unfälle zur See", die England erlitt, machten 
überall großes Aufsehen und hatten für die angeb- 
lich seebeherrschende Macht einige unangenehme Folgen. 
Zahlreiche Matrosen in England weigerten sich, unter 
diesen Verhältnisjen zu fahren und saßen gleichgültig 
die Arreststrafe ab, die deshalb über sie verhängt 
wurde. Aus Dänemark wurde Gleiches gemeldet. 
Ob wirklich, wie die Zeitungen meldeten, auch Truppen- 
teile gemeutert haben, läßt sich noch nicht entscheiden, 
aber wie schon im Anfang des Monats die White 
Star-Linie und siebenundzwanzig andere Reedereien 
trächtigen schließlich seine Widerstandskraft. Das er- 
kannten Englands leitende Männer mit Schrecken. 
Wo waren die Tage hin, in denen sie gemeint hatten, 
England werde vom Kriege kaum berührt werden 
und werde, wenn die anderen sich verblutet hätten, 
mühelos die Früchte des großen Völkerringens pflücken! 
Es war anders gekommen. Der Krieg wurde für 
ihr Land immer drückender und gefährlicher, und sie 
selbst hatten verursacht, daß es so gekommen war. 
Hätten sie die Londoner Seerechtsdeklaration aner- 
kannt, wie es Deutschland zu tun bereit war, so wäre 
ihren Betrieb eingestellt hatten, weil U-Boote im 
Englischen und Irischen Kanal aufgetaucht waren, so 
folgten jetzt viele andere Schiffahrts-Eesellschaften 
ihrem Beispiel. Die Versicherungs-Gesellschaften er- 
höhten ihre Prämien, und die Arbeiter kamen, da 
alles teurer wurde, mit hohen Lohnforderungen. So 
trieb ein Keil den anderen. 
Große und entscheidende Schläge waren auf diese 
Weise nicht gegen Englands Macht zu führen, aber 
auch fortwährende kleine Verwundungen, die einem 
Körper das Blut entziehen, schwächen ihn und beein- 
lands zur See. Am 18. war die Frist abgelaufen, 
die Deutschland den Neutralen gestellt hatte, am 19. 
flog schon die Nachricht durchs Reich, ein Unterseeboot 
habe im Kanal einen englischen Truppentransport- 
dampfer mit 2000 Mann versenkt. Am 22. wurde 
abermals die Versenkung eines englischen Truppen- 
transportschiffes bekannt, die bei Bcachy Head erfolgt 
war, und am 24. fanden wieder 1800 britische Sol- 
baten, die nach Frankreich unterwegs waren, durch 
den Torpedoschuß eines deutschen Unterseebootes den 
Tod in den Wellen. Diese rasch aufeinander fol- 
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