Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

vorbringt, muß es nach anderen Ländern absetzen. 
Im Staatsschuldenwesen, im Handel, in industriellen 
Unternehmungen ist ein Volk auf das andere ange- 
wiesen und also auch vom anderen abhängig. Wird 
durch alle diese Beziehungen auch nur zwischen zwei 
großen Völkern ein Schnitt gemacht, wie es beim 
Ausbruche eines Krieges geschieht, so gehen zahllose 
Geschäfte zugrunde oder erleiden wenigstens großen 
Schaden, und dadurch werden andere auch in neu- 
tralen Ländern geschädigt, die mit ihnen in Handels¬ 
giens willen. Als dieses Gewand durch die Brüsseler 
Archiventhüllung allzu fadenscheinig geworden war, 
ließ sie es unbedenklich fallen und die „Times" ver- 
kündete in einem schamlos offenen Artikel dem eng- 
lischen Volke und aller Welt, England hätte gegen 
Deutschland auf alle Fälle kämpfen müssen, auch ohne 
die Verletzung Belgiens, um seine wirtschaftliche und 
politische Macht zu brechen, die immer mehr für Groß- 
britanniens Weltstellung zur drohenden Gefahr ge- 
worden sei. 
In der zerstörten Stadt Lyck, deren Einnahme durch die [tegreii 
Winterschlacht in Masuren bildete. Rechts russische Gefangene. 
und Geldverkehr stehen. Bei einem Kriege der größten 
Weltmächte, die zum Teil auch noch unter die gewerb- 
fleißigsten und am meisten Handel treibenden Staaten 
gehörten, mußte die schädigende Wirkung doppelt und 
dreifach zu fühlen sein, und noch besonders verschärft 
wurde die Lage dadurch, daß eines dieser Völker den 
Krieg ausgesprochen als Wirtschaftskrieg führte, mehr 
Wert darauf legte, den Gegner wirtschaftlich als mili- 
tärisch zu überwinden, ja zu vernichten. England führte 
den Krieg, um Deutschlands Handel und Industrie zu 
zerstören, um den Nebenbuhler aus der Welt zu schaffen, 
der ihm auf allen Märkten der Erde gefährlich geworden 
war. Im Anfang suchte ja bekanntlich die englische 
Regierung den Völkern nicht ohne Erfolg einzureden, 
sie führe den Krieg um der verletzten Neutralität Bel- 
en deutschen Truppen am 14. Februar einen Teil der gewaltigen 
Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte Zeitung" von Prof. Max Rabes. 
Es ist bereits berichtet worden, daß England alle 
Zahlungen nach Deutschland bei schweren Gefängnis- 
strafen verboten, alle deutschen Patente auf briti- 
schem Boden vernichtet hatte. Die Filialen der deut- 
schen Großbanken in London waren zum Zwecke 
ihrer Liquidation unter Aufsicht gestellt, die anderen 
deutschen Unternehmungen zur Schließung gezwungen 
worden. Jeder Handelsverkehr zwischen Deutsch- 
land und England war unterbunden. Alle deut- 
schen Waren, die als Einfuhr- oder Durchfuhrgüter 
noch nicht in den freien Verkehr übergegangen waren, 
wurden zugunsten des englischen Staatsschatzes ver- 
kauft. Frankreich war dem Vorgehen seines er- 
habenen Verbündeten in allen Stücken nachgefolgt, 
Rußland desgleichen. 
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