vorbringt, muß es nach anderen Ländern absetzen.
Im Staatsschuldenwesen, im Handel, in industriellen
Unternehmungen ist ein Volk auf das andere ange-
wiesen und also auch vom anderen abhängig. Wird
durch alle diese Beziehungen auch nur zwischen zwei
großen Völkern ein Schnitt gemacht, wie es beim
Ausbruche eines Krieges geschieht, so gehen zahllose
Geschäfte zugrunde oder erleiden wenigstens großen
Schaden, und dadurch werden andere auch in neu-
tralen Ländern geschädigt, die mit ihnen in Handels¬
giens willen. Als dieses Gewand durch die Brüsseler
Archiventhüllung allzu fadenscheinig geworden war,
ließ sie es unbedenklich fallen und die „Times" ver-
kündete in einem schamlos offenen Artikel dem eng-
lischen Volke und aller Welt, England hätte gegen
Deutschland auf alle Fälle kämpfen müssen, auch ohne
die Verletzung Belgiens, um seine wirtschaftliche und
politische Macht zu brechen, die immer mehr für Groß-
britanniens Weltstellung zur drohenden Gefahr ge-
worden sei.
In der zerstörten Stadt Lyck, deren Einnahme durch die [tegreii
Winterschlacht in Masuren bildete. Rechts russische Gefangene.
und Geldverkehr stehen. Bei einem Kriege der größten
Weltmächte, die zum Teil auch noch unter die gewerb-
fleißigsten und am meisten Handel treibenden Staaten
gehörten, mußte die schädigende Wirkung doppelt und
dreifach zu fühlen sein, und noch besonders verschärft
wurde die Lage dadurch, daß eines dieser Völker den
Krieg ausgesprochen als Wirtschaftskrieg führte, mehr
Wert darauf legte, den Gegner wirtschaftlich als mili-
tärisch zu überwinden, ja zu vernichten. England führte
den Krieg, um Deutschlands Handel und Industrie zu
zerstören, um den Nebenbuhler aus der Welt zu schaffen,
der ihm auf allen Märkten der Erde gefährlich geworden
war. Im Anfang suchte ja bekanntlich die englische
Regierung den Völkern nicht ohne Erfolg einzureden,
sie führe den Krieg um der verletzten Neutralität Bel-
en deutschen Truppen am 14. Februar einen Teil der gewaltigen
Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte Zeitung" von Prof. Max Rabes.
Es ist bereits berichtet worden, daß England alle
Zahlungen nach Deutschland bei schweren Gefängnis-
strafen verboten, alle deutschen Patente auf briti-
schem Boden vernichtet hatte. Die Filialen der deut-
schen Großbanken in London waren zum Zwecke
ihrer Liquidation unter Aufsicht gestellt, die anderen
deutschen Unternehmungen zur Schließung gezwungen
worden. Jeder Handelsverkehr zwischen Deutsch-
land und England war unterbunden. Alle deut-
schen Waren, die als Einfuhr- oder Durchfuhrgüter
noch nicht in den freien Verkehr übergegangen waren,
wurden zugunsten des englischen Staatsschatzes ver-
kauft. Frankreich war dem Vorgehen seines er-
habenen Verbündeten in allen Stücken nachgefolgt,
Rußland desgleichen.
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