Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

rechten Flügels zu setzen, die sich von Spullen aus zum 
Schoreller Forst und von dessen Nordsaum fast bis zur ruf- 
sischen Grenze erstreckte. Für den Angriff gegen diese Stel- 
lungen, die mit Drahthindernissen wohl versehen waren, war 
der 9. Februar in Aussicht genommen. Als sich aber beim 
Feinde Anzeichen rückgängiger Bewegungen bemerkbar machten, 
schritten die Truppen, obwohl sie zum Teil weder über ihre 
Maschinengewehre noch über ihre ganze Artillerie verfügten, 
schon am Nachmittag des 8. Februar zum Angriff. Am 
9. Februar waren die feindlichen Stellungen genommen; der 
Feind ging in südöstlicher Richtung zurück. Die deutschen 
Truppen folgten in Gewaltmärschen. Trotz der allergrößten 
Schwierigkeiten, die diesen Märschen die Naturgewalten ent- 
Der vor der Angerapplinie und den Befestigungen von 
Lötzen gelegene Gegner hatte inzwischen gleichfalls den Rück- 
zug in östlicher Richtung eingeleitet. Nunmehr schritten auch 
die in den deutschen Befestigungen bisher zurückgehaltenen 
Truppenteile, aus Landwehr und Landsturm bestehend, zum 
Angriffe gegen den weichenden Feind, dessen lange Marsch- 
kolonnen von unseren Fliegern festgestellt wurden. An diesem 
und an den nächsten Tagen kam es an den verschiedensten 
Stellen zum Kampfe. Wiederum wurden zahlreiche Gefangene 
gemacht. 
Seine Majestät der Kaiser hatte den Kämpfen unserer 
Truppen bei Lyck beigewohnt. — Bald nach der Erstürmung 
hielt der Oberste Kriegsherr seinen Einzug in die masurische 
Nach der Winterschlacht in Masuren: Verfolgung der geschlagenen Nüssen. 
von Hans Friedrich. 
Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte Zeitung" 
gegen stellten, erreichten die deutschen Marschkolonnen am 10. 
die Linie Pillkallen—Wladislawow und am 11. die große 
Straße Gumbinnen—Wolkowischki. Der rechte Flügel hatte 
bis zur Einnahme von Stallupönen fast 4000 Gefangene 
gemacht, 4 Maschinengewehre und 11 Munitionswagen ge- 
nommen. Die Mitte zählte bei der Wegnahme von Eydt- 
kühnen —Wirballen und Kibarty 10000 Gefangene, 6 ge- 
nommene Geschütze, 8 Maschinengewehre und erbeutete 
außerdem zahlreiche Bagagewagen — darunter allein 80 Feld- 
küchen — 3 Militärzüge, sonstiges zahlreiches rollendes Ma- 
terial, Massen von russischen Liebesgaben und — was die 
Hauptsache war — einen ganzen Tagessatz Verpflegung. Beim 
linken Flügel endlich wurden 2100 Gefangene gemacht und 
4 Geschütze genommen. 
Bis zum 12. Februar, an welchem Tage unsere Truppen, 
nunmehr schon ganz auf russischem Boden, Wizwiny, Kal- 
warija und Mariampol besetzten, hatte sich die Zahl der von 
den Truppen des Nordflügels genommenen Geschütze auf 
17 gesteigert. Die russische 73. und 56. Division waren 
bis zu diesem Zeitpunkte so gut wie vernichtet, die 27. Divi- 
sion aufs schwerste geschädigt. 
Hauptstadt. Es war ein soldatisches Bild von einziger Schön- 
heit, als die aus schwerem Kampf kommenden Truppen sich 
um den unerwartet in ihrer Mitte erscheinenden Kaiser scharten 
und ihrem Stolz und ihrer Freude durch begeisterte Hurra- 
rufe und durch Singen vaterländischer Lieder einen hinreißen- 
den Ausdruck gaben." 
Aus dem Großen Hauptquartier wird über die 
Kämpfe bei Lyck in Anwesenheit Seiner Majestät des 
Kaisers das Folgende geschrieben: 
Während aus der Gegend von Tilsit die Truppen des 
Generalobersten von Eichhorn bei Schnee und Eis in Gewalt- 
Märschen auf Suwalki und Seiny marschierten und der rechte 
deutsche Heeresflügel sich über Grajewo und Augustow Bahn 
brach, hatte die Mitte der Truppen des Generals von Belorv 
mehrtägige Kämpfe in der Gegend von Lyck durchzuführen. 
Begünstigt durch die natürliche Verteidigungsfähigkeit der 
masurischen Seen, setzte sich der Feind in den künstlich ver- 
stärkten und größtenteils mit Drahthindernissen versehenen 
Engen hartnäckig zur Wehr. Hier wollte er sich um jeden
	        
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