gegen. Die portugiesische Regierung konnte es nicht
wagen, den französischen Kampfplätzen aus ihrem
Lande Schlachtopfer zuzuführen. Auch der eng-
tische Plan, das portugiesische Heer nach Agyp-
ten zu verfrachten, kam nicht zustande. -
Zur See versuchte die Türkei natürlich
garnicht, den Engländern entgegenzu-
treten. Aber infolgedessen vermochten
ihnen die Herren des Meeres auch
so gut wie gar nichts anzuhaben.
Eine Beschießung der Dardanellen
durch ein englisches Kreuzergeschwader
am 3. November verlief vollkommen
erfolglos. Die Kanonade Jaffas am
4. und die Blockade mehrerer tür-
kifcher Häfen in Kleinasien konnten
auf den Körper des türkischen Reiches
nur wie lästige Nadelstiche wirken.
Eingen die Engländer irgendwo an
Land, so wurden sie überall unter
beträchtlichen Verlusten zurückgeschlagen.
Der einzige wirkliche Erfolg der eng-
tischen Flotte bis Ende des Jahres
bestand darin, daß ein englisches Unter-
seeboot am 15. Dezember das türkische
Hussein Kiamil,
der von England mit dem Titel eines
Sultans eingesetzte Gegenkhedive von
Ägypten, ein Onkel des rechtmäßigen
Khediven Abbas II. Hilmi.
Linienschiff „Messudije" vor den Dardanellen in den
Grund bohrte. Diesen Verlust konnten die Türken
umso leichter verschmerzen, als sie im Schwar-
zen Meere andauernd die glänzendsten
Ige erzielten. Sie waren hier un-
die Herren auf den Wassern.
Am 2. November beschossen sie Batum
zum ersten Male, am 10. Dezember
zum zweiten Male und steckten es
in Brand. Am 18. November kam
es zu einer Seeschlacht vor Sebasto-
pol, die damit endete, daß die
russische Flotte in den Hasen ent-
floh. Am 24.Dezember griff der
türkische Kreuzer „Midilli" bei
Amasre ein russisches Geschwader
von siebzehn Schiffen an, versenkte
zwei Minenleger und beschädigte ein
Linienschiff sehr schwer. Die anderen
Schiffe retteten sich nach Sebastopot.
So waren die Türken überall in
der Offensive, überall im Vorteil
und die Russen fast verdrängt von
dem Meere, das sie schon wie einen
russischen Binnensee betrachteten.
Die Türkei im Kriege:
Eine deutschfreundliche Kundgebung der türkischen Bevölkerung von Jaffa in Palästina vor dem Gebäude der Deutschen Palästinabank.
Die Menge trägt schwarz-weitz-rote Fahnen.
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