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Nieuport, die Hafenstraße. (Berliner Jllustrations-Gesellschaft m. b. H.)
vertrieben wir den Gegner aus St. Eloi, um das mehrere
Tage erbittert gekämpft worden war. Etwa 1000 Gefangene
und 6 Maschinengewehre gingen dort in unseren Besitz über.
Trotz mehrfacher heftiger Angriffe der Engländer blieben die
beherrschenden Höhen nördlich Armentieres in unseren Händen.
Südlich Lille kamen unsere Angriffe vorwärts. Große Ver-
lüfte erlitten die Franzosen bei dem Versuch, die beherrschende
Höhe nördlich Vienne le Chateau am Westrand der Argonnen
zurückzuerobern.
Auch im Argonner-
wald sowie nord-
westlich und südlich
Verdun wurden
französische Vor-
stößeüberall zurück-
geworfen."
Die Erstür-
mung Dirmui-
dens war der
größte Erfolg,
den die Deut-
scheu während
des November
auf dem west-
lichen Kriegs-
schauplatz davon-
trugen, und fast
größer als der
strategische Er-
folg war der
moralische. Kein
Deutscher kann
es ohne Vewe-
gung lesen, daß die Jugend seines Volkes singend hinein-
stürmte in Kampf und Tod. Das waren die Kriegsfrei-
willigen, die, notdürftig ausgebildet, jetzt an die Front
getreten waren, zumeist Studenten, Schüler höherer
Lehranstalten, junge Kaufleute und Landwirte, die beim
Beginn des Krieges in auflodernder Begeisterung
sich der Fahne geweiht hatten. Die Begeisterung war
kein Strohfeuer gewesen, sie war nicht erstickt unter
Dpern mit der Hauptstraße. (Berliner Jllustrations-Gesellschaft m. b. H.)
dem Drill und der ungewohnten harten Mühe des
Dienstes, und jetzt als der Feind in Sicht kam, schlug
sie in mächtigen Flammen zum Himmel empor. Der
strenge alte Generaloberst von Heeringen erklärte im
Dezember: Diese Tat der jungen Mannschaft sei in
seinen Augen die schönste des ganzen bisherigen Feld-
zuges, und wer
wollte ihm darin
nicht beistimmen!
Auch im Aus-
lande empfand
man die Größe
der Gesinnung,
die sich hier kund-
gab, und ah-
nungsv oll meinte
ein italienisches
Blatt: Ein Volk,
das eine solche
Jugend hervor-
bringe, werde
wohl nicht zu be-
siegen sein.
Am 14. No-
vember wurde
der Minister As-
quith befragt,wie
hoch die engli-
schen Verluste in
Frankreich seien. Er gab an, sie hätten bis Ende Oktober
ungefähr 57000 Mann betragen. Am 18. November
gab Lord Newton zu, daß sie bereits 80000 Mann
betragen dürften. Einige Bataillone hätten alle ihre
Offiziere verloren. Zwei Divisionen von zusammen
37 000 Mann wären auf 5300 zusammengeschmolzen.
Das waren tatsächlich Verluste, wie sie England seit
Jahrhunderten nicht erlitten hatte.