Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

Eine Entscheidung bis zum Ende des 
nicht gefallen. Aber überall hatte das 
ungarische Heer sehr be- 
trächtliche Teilerfolge erzielt. 
Die Bukowina war zum Teil 
den Russen wieder entrissen 
worden und aus Ungarn 
waren sie gänzlich heraus- 
getrieben. Natürlich waren 
die Verluste des österreichisch- 
ungarischen Heeres groß, aber 
die der Russen waren gerade- 
zu ungeheuer. Das Zaren- 
reich verfügte ja über ein 
riesiges Menschenmaterial, 
aber mußten seine Reserven 
nicht schließlich doch erschöpft 
werden, wenn die Verluste 
an Toten, Verwundeten, 
Kranken und Gefangenen 
schon am Ende des dritten 
Kriegsmonats eine Million 
Mann weit überstiegen? Es 
gab in den russischen Heeren 
Monats war höhere Offiziere, die sich darüber schwere Sorgen 
österreichisch- machten. Das bewiesen Feldbriese, die sie in 
die Heimat senden wollten, 
und die von den Fein- 
den aufgefangen worden 
waren. 
Diese Verluste hatten die 
Russen allerdings nicht allein 
auf österreichischem und unga- 
rischem Boden erlitten, es 
sind darin die Mannschaften 
mit eingerechnet, die sie. in 
Ostpreußen verloren hatten 
und ebenso die gewaltigen 
Verluste, die ihnen Hinden- 
bürg in Polen beigebracht 
hat. Denn der große Feld- 
Herr war nach seinen Siegen 
bei Tannenberg und den 
Masurischen Seen keineswegs 
an der Grenze stehen ge- 
blieben, sondern hatte den 
Krieg weit ins russische Land 
hineingetragen. 
„Zierden" der russischen Armee: 
die nach Aussagen sowohl der Russen als auch unserer 
die schlimmsten Mordbrenner unter den Kosaken sind. 
Deutsch-russische Kämpfe bis Ende Oktober. 
Olm 14. September stand Hindenburgs Heer be- 
^^.reits auf russischem Boden. Das Gouvernement 
Suwalki, in das er einrückte, wurde sogleich unter 
deutsche Verwaltung gestellt. Am 17. September 
wurde die vierte Finnländische Schützen-Brigade bei 
Augustowo zurückgeworfen, am 28. September be- 
gann die Beschießung der russischen Festung Ossowiecz 
durch schwere deutsche Artillerie, führte aber nicht 
zur Einnahme des Platzes. 
Von Anfang des Oktober an kämpfte die deutsche 
Ost-Armee, die nun immer bedeutende Verstärkungen 
erhielt, auf zwei Kampfplätzen: an der ostpreußischen 
Grenze und in Südpolen. Auf ihrem nördlichen 
Kampfplatze hatte sie die Aufgabe, Ostpreußen vor 
einem erneuten Russeneinfall zu schützen, im Süden 
Polens ging sie vereint mit österreichisch-ungarischen 
Truppen zum Angriff vor gegen die russische Haupt- 
macht. Betrachten wir zunächst die Ereignisse im 
In Ealizien gefangengenommene Russen. 
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