Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

Feldbäckerei. (Hofphot. Kühlervindt, z. Zt. östl. Kriegsschauplatz.) 
Halbinsel angelegt, und jetzt, wo es darauf ankam, 
seine Finanzkrast zu entfalten, stand das reiche Land 
finanziell erbärmlich da. Im eigenen Lande wagte 
es überhaupt eine Anleihe nicht auszuschreiben, weil 
die 3^/zprozen- 
tige Anleihe, die 
man vor dem 
Kriege aufzu- 
nehmen versucht 
hatte, kläglich ge- 
scheitert war, in 
Amerika verhin- 
derte die Regie- 
rung den Ver- 
such der Grande 
Nation, Geld zu 
borgen, und der 
treue Freund 
jenseits des Ka- 
nals blieb den 
französischen 
Bitten gegen- 
über harthörig. 
Er borgte schließ- 
lich die Summe 
von zwei Millio- 
nen Pfund Ster- 
ling, d. h. eine Summe, die nicht zwei Tage lang zur 
Kriegsführung für Frankreich ausreichte. Die ge- 
samte europäische Presse, mit Ausnahme natürlich der 
Ein improvisierter Pferdestall. (Phototek Verlin.) 
französischen, englischen, russischen Zeitungen, äußerte 
auf die Kunde von der deutschen Kriegsanleihe ihr 
höchstes Erstaunen. In treffenden Worten stellte die 
Prager Zeitung „23oherrria" Deutschlands glänzende 
und Frankreichs 
armselige finan- 
zielle Lage ein- 
gegen- 
Sie schrieb 
am 21. Septem- 
„Eine Milliarde 
wurde verlangt. 
Rund eine Woche 
Frist war für die 
Zeichnung gegeben. 
Nie vorher rvurden 
an das deutsche 
Kapital annähernd 
solche Ansprüche ge- 
stellt. Als die Zeich- 
nungsstellen ihre 
Schalter schlössen, 
rvar das Vierfache 
der Summe ge- 
währt. Alle sind 
da, ganz so, wie 
alle ihre Brüder, 
als der Ruf zu den 
Fahnen erging. 
Das Vaterland hat 
wiedergerufen, und 
da gibts kein Zögern und kein Sichdrücken: Ein Volk von Frei- 
willigen. Eine Milliarde braucht man, vier Milliarden liegen be- 
reit.' Welches Dokument der Tüchtigkeit, des Fleißes, der 
Solidität! 1870: Der Staat brauchte einhundertundzwanzig
	        
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