Gelenke und der Haut in der Form der verschiedenen, sogenannten
skrophulösen Affektionen leiden, durch welche keine virulenten
Tuberkelbazillen verstreut werden. Wenn aber lungentuberkulose
Kinder tatsächlich die Schule besuchen, dann können sie aller
dings ihre disponierten Mitschüler dadurch anstecken, daß sie
beim Husten, Sprechen, Nießen u. dgL Tuberkelbazillen in der
Luft verstreuen, oder daß die von ihnen gebrauchten und be
schmutzten Schulgegenstände, wie Bleistifte, Federhalter usw,
die sie in den Mund genommen haben, von ihren Mitschülern in
gleicher Weise verwendet werden. Da jedoch das Infektions
materiale der Lungentuberkulose nach der gegenwärtig immer
mehr sich verbreitenden Anschauung in einer für die Umgebung
gefahrvollen Weise hauptsächlich dann produziert und ausgestreut
wird, wenn die Kranken an schwerer Lungen phthise
leiden, die sie in der Regel ohnehin an das Bett oder die Wohnung
fesselt, so erscheint die Gefahr einer direkten Uebertragung der
Tuberkulose unter den Schulkindern durch die Schule erheblich
vermindert, und ist jedenfalls eine viel geringere in der Schule,
als in den ungünstigen häuslichen Wohnungsverhältnissen der
ärmeren Bevölkerungsschichten.
Eine viel gefährlichere, weil allgemeinere, und nicht kon-
trolierbare Art der Uebertragung der Tuberkulose ist die indi
rekte, nämlich die Uebertragung der im Straßenkote und
Straßenstaube befindlichen Tuberkelbazillen durch die Schuhe der
Kinder in die Schulzimmer, da der Tuberkelbazillus selbst im
eingetrockneten Zustande lange Zeit seine Virulenz bei behält.
Daraus erhellt neuerdings die Wichtigkeit einer täglichen
gründlichen Schulreinigung, welche geradezu mit der
Frage der Behandlung der Tuberkulose in der Schule als identisch
bezeichnet werden könnte.
Die Waschgeräte.
Die Möglichkeit der Uebertragung der Tuberkulose und
anderer Infektionskrankheiten unter den Schulkindern durch Be-
nützung verunreinigter Schulgeräte erfordert die Beistellung von
Waschgeräten für die Schulkinder in jeder Klasse, auf
den Gängen und Abortvorräumen. Die Aufstellung größerer
Becken zur gleichzeitigen Benützung für mehrere Kinder ist
jedoch vom hygienischen Standpunkte zu verwerfen. Am meisten