Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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daß wir von der Vielgesehäftigkeit einer Sanitätspolizei zur wirk 
lichen öffentlichen Gesundheitspflege durchdringen müssen, daß 
nach dem Vorbilde von England der beamtete Arzt mit der auf 
dem Kontinente noch fehlenden Initiative ausgerüstet und Sc h u 1- 
ärzten die Verständigung zwischen Amtsarzt und Schule über 
tragen wird. 
Auch in Norwegen wurde nach dem Berichte des Professors 
Dr. Axel Johanessen in Kristiania die Erfahrung gemacht, daß 
die raschen Fortschritte des dortigen Schulwesens in Bezug auf 
Gebäude und hygienische Einrichtungen hauptsächlich dem Um 
stande zu danken sind, daß die Gesundheitspolizei den auf Grund 
des Sanitätsgesetzes vom K\ Mai 1860 errichteten Gesundheits 
kommissionen, deren Präsidenten Aerzte sind, untersteht, 
deren Beschlüsse von der Polizei ausgeführt werden müssen, und 
nur vom Regierungsdepartement aufgehoben werden können. 
Jeder Plan zu Neu- und Umbauten von Schulen muß der 
Gesundheitskommission vorgelegt werden. Fragen über Schulge 
bäude und Materiale werden den schulhygienischen Referenten 
im Regierungsdepartement vorgelegt, und in dem Unterrichtsrat, 
dem die höheren Schulen unterstehen, sitzt auch ein Arzt. 
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Auch eine zweite Gruppe von Infektionskrankheiten, von 
welchen die Menschen in jedem Lebensalter befallen werden 
können, und deren Beziehungen zur Schule nur gelegentliche und 
zufällige sind, ist auszuscheiden. 
In diese Gruppe gehören : Rheumatismus, Genickstarre, 
Rotlauf, Fleckfieber, Rückfallfieber, Schweißfieber. 
Die eigentlichen Schulinfektionskrankheiten* 
Die wahren, echten Schulin fektionskrankh eiten 
d. h. Seuchen, bei denen durch die Häufung der 
Kinder in der Schule eine ganz besondere Gefahr 
entsteht, werden von Professor Hueppe in einer dritten Gruppe 
zusammengefaßt. 
Für diese Gruppe erscheint somit die Zahl der Kinder, 
welche in einer Klasse 40 nicht überschreiten, und nur in den 
äußersten Fällen 50 betragen solle, als ein wichtiges, schul 
hygienisches Moment. Diese dritte Gruppe teilt Hueppe nach 
dem Charakter der Gefahr und der Zahl der Be 
fallenen in drei Untergruppen : a) Scharlach und Diphteritis,