Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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intellektuellen und moralischen Wertes unterzogen werden, bevor 
es einer Gruppe zugewiesen wird. Kinder, die sich für die 
Gruppenpflege nicht eignen, werden in Einzelnpflege gegeben; 
ein Kind, an welchem die Pflegemutter keinen Gefallen findet, 
darf nicht in ihrer Obhut belassen werden« 
Jede Pflegemutter wird über die Eigenschaften eines jeden 
ihr zugewiesenen Kindes unterrichtet und erhält ein Pflegebuch, 
dessen,'Rubriken von den Pflegeeltern gewissenhaft und verständig 
auszufüllen sind, und welches für die Zukunft ein Material für 
wissenschaftliche Zwecke, zur Erforschung der Ursachen der 
Kriminalität, der Verwahrlosung, und des sozialen Elends der 
Kinderwelt werden soll« 
Die Prinzipien des Kindergruppen-Familiensystems können 
ebensowohl bei einer, als auch bei hunderten von Kindergruppen, 
die ein ganzes Dorf, ja eventuell ein Städtchen bevölkern können, 
durchgeführt, auf konfessioneller oder interkonfessioneller Grund 
lage ohne Aenderung der wirtschaftlichen und pädagogischen 
Grundsätze aufgebaut und daher eine zweckmäßige, leicht kon 
trollierbare Versorgung für die Kinder geschaffen werden, die 
auch von Gemeinden und privaten Vereinigungen ihrer Einfach 
heit, Billigkeit und Zweckmäßigkeit halber mit wenig Kostenauf 
wand nachgeahmt werden könnte« Dieses System wird, nach 
dem es von der Wiener Kinderschutz- und Rettungsgesellschaft 
aus reiu äußerlichen Motiven wieder aufgelassen wurde, in den 
Erziehungsheimen des Pestalozzi-Vereines zur Förderung des 
Kinderschutzes und der Jugend-Fürsorge (Bureau: Wien, VIII«, 
Landesgerichtsstraße 15) durchgeführt, welcher auch darüber 
nähere Auskünfte erteilt« 
Die landwirtschaftlich-gewerbliche Kolonie. 
Eine Form des Kindergruppen-Familiensystems, zu welcher 
Fräulein Lydia v* Wolfring, die Präsidentin des Pestalozzibundes 
in Wien, eine sehr beachtenswerte und auch vom Kongresse zu 
stimmend begrüßte Anregung gegeben hat, wird von derselben als 
landwirtschaftlich-gewerbliche Kolonie bezeichnet« 
Dieselbe stellt ein Dorf dar, welches auf einem großeu 
Grundkomplex aufgebaut ist« Dasselbe besteht aus einem großen 
Wirtschaftshof mit verschiedenen Oekonomiegebäuden und Werk 
stätten, an welchen sich eine Anzahl kleiner, zerstreut liegender
	        
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