Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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stände, welche von den Professoren bei Seite gelassen wurden, 
oder für solche minder begabte Schüler, welche dem Unterrichte 
liaum folgen können* Diese Repetitoren wohnen nicht in den 
Lyceen und sind am Sonntage vollkommen frei* Außerhalb der 
Unterrichtsstunden, die von den Professoren, und außerhalb der 
Studierstunden, die von den Repetitoren geleitet werden, stehen 
die Zöglinge unter der Ueberwachung der Anstaltsaufseher* Diese 
werden mit besonderer Sorgfalt ausgewählt und rekrutieren sich 
aus jungen beurlaubten oder noch nicht angestellten Lehrern, 
aus gewesenen Unteroffizieren, Offizieren, Universitätsstudenten, 
besonders Medizinern* 
Das Ideal eines Internats mit Familientypus ist aber nur 
dadurch zu erreichen, daß die Zöglinge fortwährend unter 
der Leitung ihrer Lehrer stehen, welche ihr Leben auch außer 
halb der Unterrichts- und Studienstunden möglichst mit ihren 
Zöglingen teilen, also durch die gruppenweise Erziehung 
der Zöglinge in den Familien bewährter Päda 
gogen^ ; ? ' 
Die Zöglinge einer jeden Anstalt, die, um die Gefahren des 
Stadtlebens für die Erziehung der Jugend zu beseitigen, auf das 
Land zu verlegen wäre, wären nach Gruppen, die nach Direktor 
Drböhlav die Zahl von 25—SO nicht übersteigen sollen, der 
Familie eines verheirateten Oberlehrers, der möglichet selbst 
Familienvater, an der Anstalt als Lehrer angestellt sein und 
durch seine bisherige Tätigkeit seine Eignung zum Erzieher be 
wiesen haben soll, zuzuweisen* Damit sich unter allen Gliedern 
dieser erweiterten Familie volles Einvernehmen und gegenseitiges 
Vertrauen entwickle, ist es wünschenswert, daß derselbe Erzieher 
die ihm anvertrauten Zöglinge von der untersten Klasse ange 
fangen durch alle Klassen führt, und durch sein gutes Beispiel, 
durch die beständige Gewöhnung an eine geordnete Arbeit und 
Lebensweise in der Familie die Achtung und Liebe seiner Zög 
linge erwirbt* 
Jede solche Familie soll ein eigenes Haus mit einem kleinen 
Obst- und Gemüsegarten bewohnen, so daß die ganze Anstalt 
einem kleinen Dorfe ähnlich wird* Dadurch wird es auch mög 
lich, daß die Zöglinge in den Pausen zwischen den der geistigen 
Arbeit zugewiesenen Tagesstunden in freier Natur mit nützlichen 
und für die körperliche Entwicklung förderlichen Arbeiten auf 
dem Felde, im Obst- und Gemüsegarten, mit Seiden- oder Bienen
	        
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