Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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angenommen, doch sollte sie — nach Dr* Juba — 16 nicht über 
steigen* Die von der französischen Regierung angeordneten 
„cubicles" d. h. Verschlage für die „intimste Toilette“ bieten 
zwar manche Vorteile, doch sind sie Staubnester* Bau mit Fenstern 
nach zwei Längsseiten nach französischer Art mit Treppenhaus 
an dem einen, Wasch- und Putzraum an dem anderen Ende ohne 
Korridor, nasses Aufwischen oder Kehren mit feuchten Sägespänen 
auf glattem, wasserundurcbläßigem, widerstandsfähigem Fußboden 
und Verbannung der Laufteppiche, sonnige, nicht nach Westen 
orientierte Schlafzimmer, entsprechende Kästen zur Aufbewahrung 
der Kleider und Wäsche bei jedem 'Bette des Zöglings, für jeden 
Zögling eine eigene Waschschüssel, eventuell im Schlafzimmer 
selbst, frei und vertikal aufzustellende Zahnbürsten, eigener, gut 
ventilierbarer in den Schlafraum mündender Raum für die Schuhe, 
nahe gelegene Aborte mit je 1 Sitz und Pissoir für 10 Schüler 
und einer Oefifnung an der Türe — („Judas“ der Franzosen) — 
sind zu empfehlen* Die Schulzimmer, für welche im allgemeinen 
die für öffentliche Schulen geltenden hygienischen Vorschriften 
Geltung haben, nur daß sie etwas geräumiger - 1*5 Quadrat 
meter pro Schüler — sein sollen, müssen ganz abgesondert, am 
besten in einem eigenen Pavillon gelegen sein und dürfen — 
nach der Vorschrift der bayrischen Regierung — nicht als Wohn- 
räume benützt werden* Helle, freundliche Speiseräume mit je 
50 Zentimeter Tischplatz für jeden Zögling und einem eigenen 
Anrichtraum, damit der Küchendunst nicht in den Speisesaal 
dringe, können im Souterrain untergebracht werden* In der Küche 
ist zum Absaugen der Küchengase ein Dunstfang erforderlich* 
Für Badegelegenheit, insbesondere für Brause- und Fußbäder ist 
Vorsorge zu treffen. Die Zahl der Krankenbetten in der Kranken 
abteilung soll 10% der Zöglinge betragen, künstliche Ventilation 
— nach Regnier 40 Kubikmeter stündlich — Oelanstrich an den 
Wänden und glatte, undurchläßige Fußböden sind in den Kranken 
zimmern unbedingt erforderlich* 
Außerdem empfiehlt sich noch in jedem Internate die An 
lage einer Werkstätte für Handfertigkeit, ein Lesezimmer für die 
größeren Zöglinge, Gelegenheit zur Gartenarbeit und ein Spielplatz* 
Auch ist für eine hygienische Unterkunft der Dienerschaft 
zu sorgen und eine eigene Wasserleitung oder Anschluß an eine 
städtische Wasserleitung mit gutem und reichlichem Trink-undNutz- 
wasser ist schon aus Gründen der Feuersicherheit kaum entbehrlich*
	        
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