Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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enthaltsorte ihrer Eltern zum und vom Schulorte, Wo aber bei 
des nicht zutrifft, müssen die Kinder fremden Personen gegen 
Entgelt in Kost und Pflege gegeben werden, welche dadurch mehr 
oder weniger eine Besserung ihres Einkommens anstreben. Aus 
diesem Grunde ist es begreiflich, daß Wohnung und Kost in 
diesen Kosthäusern oft eine mangelhafte und hygienischen An 
forderungen wenig entsprechende ist, und daß auch Aufsicht und 
Erziehung in denselben teils wegen mangelnder Eignung der Kost 
väter und Kostmütter, teils wegen egoistischen Bestrebungen der 
selben, oft den bescheidensten pädagogischen Anforderungen nicht 
entspricht. Da somit verläßliche Kosthäuser äußerst selten oder 
unverhältnismäßig kostspielig sind, spricht sich Referent, Di\ 
Adolf Juba, Schularzt und Professor der Hygiene in Budapest, 
dahin aus, daß Internate für die ortsfremde studierende Jugend 
aus hygienischen, pädagogischen und sittlichen Gründen vorzu 
ziehen seien* 
Unter dem Ausdrucke „Internate“ werden Anstalten ver 
standen, welche sich entweder mit Erziehung allein oder mit Er 
ziehung und Unterricht befassen, also die Stelle der Eltern im 
vollsten Maße vertreten sollen. Zu den letzteren gehören die aus 
gezeichneten Mädchenpensionate der deutschen Städte, Lehrer 
seminare, Waisenhäuser, Taubstummen-, Blindeninstitute, Kadetten 
häuser* „Das gemeinsame Kennzeichen dieser Internate im eigen 
sten Sinne des Wortes bildet der enge Zusammenhang mit der 
Schule, deren Leiter auch das Haupt aller in dem Schulgebäude 
oder in dem damit verbundenen Gebäude untergebrachten und 
verpflegten Zöglinge, der Internen, wie der Externen oder Semi 
pensionären ist“* 
Zu den ersteren, welche mit der Schule, in ganz loser oder 
auch in gar keiner Verbindung stehen, aber mehr oder weniger 
geschlossene Anstalten sind, gehören die Studentenheime 
weiche in den beiden letzten Jahrzehnten von städtischen Ge 
meinden errichtet wurden, um den Besuch ihrer Schulen zu 
fördern. Den Uebergang zu den Privatkosthäusern bilden die 
Pensionate, in welchen sich der Einfluß der Familienerziehung 
geltend macht, und welche sich von den Schülerpensionen bei 
Familien nur durch die größere Zahl der Zöglinge und durch 
mehr oder wenige gute pädagogische Leitung unterscheiden* 
Zu den Internaten wären auch gewisse Veranstaltungen, 
wie Kinderhorte, Mittagstisch (Suppenanstalten) Schulbäder, ge,
	        
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