Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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mittelbarer, wahrer und lebendiger mache. Der Gedanke des 
zweisprachigen internationale nV erkehres sei vielmehr 
von weitreichender Bedeutung und verdiene auch das Interesse 
der Schulhygiene, da er sich auf das Prinzip der Oekonomie der 
Kraft gründe, weil die Kuliurerhöhung von dem Maße abhänge, 
in dem Energie statt aut entbehrliche, unwesentliche Dinge, auf 
solche verwendet wird, die unentbehrlich sind, und den Wert 
des menschlichen Lebens wirklich steigern. 
Die Notwendigkeit, eine Einschränkung der Lehrziele und 
Lehrpensen an den höheren Lehranstalten eintreten zu lassen und 
die Unterrichtsmethode der körperlichen und geistigen Leistungs 
fähigkeit der Schüler mehr als bisher anzupassen, wird um so 
dringender, jemehr sich mit dem Fortschreiten der Wissenschaft 
das Arbeitsgebiet derselben ins Ungemessene erweitert, und 
immer neue Wissenszweige einen berechtigten Anspruch auf Ein 
verleibung in den Lehrplan der höheren Lehranstalten erheben. 
Während im Mittelalter die humanistische Bildung das 
ausschließliche Feld behauptete und die Realien kaum duldete? 
traten seit Beginn des 19. Jahrhunderts die letzteren immer mehr in 
den Vordergrund. Es entstanden zunächst neben den Gymnasien, in 
welchen das humanistische Bildungsmateriale noch durch die 
Aufnahme des Griechischen als vollwertiges Unterrichtsfach er 
weitert wurde, und für die speziellen Bedürfnisse der bürgerlichen 
Kreise berechnet die Realschulen, deren erste 1747 in Berlin er 
richtet worden war, mit der Aufgabe, die realistische Bildung der 
Jugend zu vermitteln. Aber bald erwarben die Realien auch an 
den Gymnasien das Bürgerrecht, wodurch die Zahl der Unter 
richtsgegenstände beträchtlich vermehrt und die Ansprüche an 
die Leistungsfähigkeit der Schüler derart gesteigert wurden, daß 
alsbald von allen Seiten Proteste und warnende Stimmen dagegen 
sich erhoben und mannigfache Versuche zu einer Reform des 
Unterrichts an den Mittelschulen veranlaßten. In Deutschland 
entwickelten sich aus der alten lateinlehrenden Realschule einer 
seits das Realgymnasium, anderseits die lateinlose Realschule mit 
ihrer Oberstufe, der Oberrealschule, welche beide in Preußen 1901 
die prinzipielle Gleichberechtigung für das Universitätsstudium 
erhielten. 
Gegen diese Spaltung der Bildung erhoben sich Stimmen, 
welche die Begründung einer Einheitsschule verlangten, die 
durch Aufnahme des Englischen, Verstärkung der Mathematik und
	        
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