Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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spitzförmigen Sturze möglichst nahe an die Zimmerdecke reichen 
sollen, vorhanden ist und daß die Sitzplätze nicht zu weit von 
der Fensterwand entfernt sind, da begreiflicherweise mit der Ent 
fernung von der Fensterwand der Raumwinkel des beleuchtenden 
Himmelsgewölbes abnimmt* Als das Maximum der zulässigen 
Breite der Zimmer wird 6 bis 7 Meter bei einer Zimmerhöhe 
von 4 Metern angenommen, wenn die Gesamtglasfläehe der Fenster 
mindestens Vs der Fußbodenfläche beträgt; dabei sollen die 
innersten Sitzplätze nicht mehr als 4*5 bis 5 Meter von der 
Innenfläche der Fenster abgerückt werden. (Prof* Gruber*) Zur 
Vermehrung der Helligkeit in den Schulzimmern wurde ein 
lichter Anstrich der Wände, möglichste Beschränkung und Ab 
schrägung der Fensterpfeiler, eine Höhe der Fensterbrüstung von 
mindestens 1 Meter, möglichste Beschränkung des Rahmenwerkes 
der Fenster und die Vermeidung von Doppelfenstern empfohlen* 
Die Verwendung von Doppelfenstern hat hauptsächlich wärme 
ökonomische Vorteile, ohne, wie behauptet wird, die Ventilation 
der Schulzimmer bei Anwendung von Klappoberflügeln zu hindern. 
Während unter unseren mitteleuropäischen klimatischen Verhält 
nissen auf der einen Seite Doppelfenster für unentbehrlich gehalten 
werden, hat man sie andererseits leicht vermißt und den größeren 
Bedarf an Brennmaterial dafür gerne mit in Kauf genommen* In 
Würzburg ist schon seit 20 Jahren die doppelte Einglasung 
der einfachen Schulzimmerfenster in der Art mit Erfolg 
eingeführt, daß in einen inneren und äußeren Kittfalz des ein 
fachen Fensterrahmens in einer Entfernung von 1 bis 1*5 Zenti 
meter von einander je eine Fensterscheibe eingekittet wird* Wenn 
die Fensterscheiben vorher sorgfältig gereinigt wurden und gut 
verkittet sind, dann schwitzen sie nicht und ist auch eine Ver 
staubung im Hohlraume zwischen den Fenstern ausgeschlossen. 
Diese doppelt verglasten Fenster beschränken nach der Mittei 
lung des Bauassessors Wieselsberger aus Würzburg weder die 
natürliche Ventilation, noch die Beleuchtung mehr als einfache 
Fenster und kosten auch nicht viel mehr, als diese, während sie 
allerdings in wärmeökonomischer Beziehung die Doppelfenster 
nicht erreichen* 
Die Erhöhung der Fensterbrüstung bis auf 1*5 Meter emp 
fiehlt sich nach Prof* Gruber in München wegen Verhütung jeder 
Blendung durch seitliches Licht und wegen Erleichterung und 
Verbilligung des Heizens. Stadtbaumeister Osterloh von Braun-
	        
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