Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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brauch der Amtsgewalt* führten bald wieder zur Abschaffung 
dieses „Königtums* und zur Bestellung von zwei Spielleitern, 
von welchen der eine die Beaufsichtigung der Knaben, der andere 
die der Mädchen übernahm. 
Wenn nun bei Beginn der Spielstunden die Kinder sich ver 
sammelt haben, so teilt sie jeder Spielleiter in eine Anzahl Spiel 
gruppen* 
Zunächst werden Spiele ohne Geräte vorgenommen. Es sind 
das die Spiele, welche die Kinder in den Turnstunden gelernt 
und geübt haben, und die sie auch vielfach in der Schule während 
der Unterrichtspausen vornehmen. Diese Spiele dauern 10 bis 
15 Minuten* Sodann bestürmen sie die Spielleiter, ihnen die Bälle, 
Tamburine und sonstigen Spielgeräte auszuliefern* Mit diesen 
wird nun eine halbe Stunde lang und länger eifrig gespielt, bis 
der Spielleiter einen Wechsel anordnet. Von diesen Gerätespielen 
bevorzugen die Knaben vor allem Faustball, Schleuderball und 
Jagdball, die Mädchen Crocquet mit Tamburin und Bällen. 
Während des Spielens zählt der Spielleiter die anwesenden Knaben 
und Mädchen* 
Hinsichtlich der Beteiligung am Spielen lassen sich vier 
Klassen unterscheiden: Die Spielplatzbummler, die Passanten, 
die Stammgäste und die Ehrengäste. Die Zahl der Spielplatz 
bummler ist unbedeutend. Das sind Knaben, die nur kommen 
und Zusehen, sich aber durch kein Zureden des Spielleiters be 
wegen lassen, an den Spielen teilzunehmen. Solange sie sich ge 
sittet betragen, und keine Störung verursachen, läßt man sie 
ruhig gewähren* Etwa zwei Drittel der täglichen Spieler machen 
die Passanten aus. Das sind jene Kinder, die nur von Zeit zu 
Zeit auf dem Spielplätze auftauchen* Etwa ein Drittel der an 
wesenden Kinder besteht aus den Stammgästen, die regelmäßig 
kommen, und sich mit ausdauerndem Eifer dem Spiele hingeben, 
sie sind die Getreuen des Spielplatzes, an welchen die Spielleiter 
ihre Freude haben* Die Ehrengäste aber sind die bereits aus der 
Schule getretenen Knaben und Mädchen, die nach Schluß der 
Geschäfte um 6 Uhr abends aus der Werkstatt oder wo sie sonst 
unter Tags beschäftigt sind, oft aus ziemlicher Entfernung herbei 
eilen, um nach der Tagesarbeit in der letzten Spielstunde sich 
noch etwas frische Luft und kräftige Bewegung zu gönnen. Sie 
kennen den Spielleiter von ihrer Schulzeit her, und haben die 
wohltätige Wirkung des Spieles an sich selbst schätzen gelernt. 
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