Volltext: Der Stand der Schulhygiene

115 
8* 
Die durchschnittliche Zunahme des Körpergewichts 
der Kinder, welche im allgemeinen bei Mädchen eine ungleich 
größere ist, beträgt nach diesen Untersuchungen im ersten Schul 
jahre 0*5 Kilogramm, im zweiten Schuljahre 1*5 Kilogramm, im 
dritten und vierten Schuljahre 2*5 Kilogramm. Dabei hat sich 
jedoch ergeben, daß bei 21% der Kinder am Ende des ersten 
Schuljahres eine Gewichtsabnahme bis zu 3 Kilogramm, am 
Ende des zweiten Schuljahres nur mehr bei 5%, am Ende des 
dritten Schuljahres bei 2%, und am Ende des vierten Schuljahres 
bei weniger als 1% zu konstatieren war. Diese Wahrnehmungen 
Dr, Quirsfelds, deren allgemeine Geltung übrigens erst noch durch 
möglichst zahlreiche ähnliche Untersuchungen in verschiedenen 
Ländern und Gegenden zu bestätigen wäre, werden noch durch 
die weitere Beobachtung ergänzt, daß bei der ersten Untersuchung, 
also bei dem Eintritte in die Schule, 58% der Kinder eine kräftige, 
37% eine ausgesprochen schwächliche, am Ende des vierten Schul 
jahres dagegen nur mehr 37% eine kräftige Entwicklung der 
Muskulatur zeigten, während dagegen anderseits auch die Zahl 
der ausgesprochen muskelschwachen Kinder von 37% auf 26% 
zurückgegangen, somit die Zahl der Kinder mit einer mittleren 
Entwicklung der Muskulatur von 5% auf 27% gestiegen ist. 
Da normaler Weis^e die Muskulatur die Hälfte des Körper 
gewichts beträgt, kann somit nur in der Beschaffenheit der Mus 
kulatur der Grund der geringen Fortschritte in der physischen 
Entwicklung des Kindes gesucht werden. Es ist allerdings schwer 
zu entscheiden, welchem Umstande die besonders auffallend hohe 
Ziffer der Abnahme und des Stillstandes des Körpergewichtes im 
7. Lebensjahre zuzuschreiben ist. Da weder nachteilige Einflüsse 
des Schulbetriebes allein als Ursachen für die Hemmung in der 
physischen Entwicklung angesprochen werden können, noch auch 
behauptet werden kann, daß gerade das 7, Lebensjahr die Periode 
der schwächsten physischen Entwicklung ist, solange dies wenigstens 
nicht durch die Untersuchungsresultate einer genügend großen 
Zahl von Kindern, die ihr 7. Lebensjahr frei und ungebunden 
weiter führen, erhärtet worden ist, können nur die individuellen 
Verhältnisse, und die völlig veränderte Lebensweise der Kinder 
dafür als ausschlaggebend angesehen werden, zumal auch der Er 
nährungszustand der Kinder mit den Veränderungen ihrer Muskel 
kraft gleichen Schritt hält. Dabei wurde auch die bereits von 
anderen Seiten, wie von Porter in Boston, Lessenich und Schmidt
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.