Volltext: Der Sammler 14. Jahrg. 1919 (1919)

Subvention. 
Die Eingabe der Musealvereins vom 
April d. I. an den oberösterreichischen LandeS- 
auSschuß ist nicht unerhört geblieben. 
Mit Zuschrift vom 28. April d. I. Z. 6972 
teilt der Landesausschuß an den Musealverein 
folgendes mit: 
Der Landesrat bewilligt zufolge SitzungS- 
beschluffes vom 11. April 1919 dem Museal 
verein Schärding zur Förderung des heimatlichen 
Bestrebens für das Jahr 1919 eine Subvention 
von 200 Kronen (zweihundert Kronen). Die ober 
österreichische Landeskassa wird unter einem an 
gewiesen, diesen Betrag der Leitung des ge 
nannten Vereines nach Einsendung der vor 
schriftsmäßigen Quittung aus dem Landesfonde 
zu übersenden. 
Vom oberösterr. Landesrate: 
Der Landeshauptmann: Hauser in. p. 
Protokoll 
über die Sitzung des Ausschusses des Museal 
vereines Schärding vom 13. Mai 1919 in 
I. Baumgartners Brauhaus unter dem Vorsitze 
des Vereinsobmannes Herrn Eduard K y r l e. 
Anwesend die Ausschußmitglieder Herren 
Fr. D e g n, Al. D e u b l e r, M. Hölz I, 
Al. Kaiser und R. Weixelbaumer. 
1. Der Obmann des Vereines berichtet, 
daß über Ansuchen des Musealvereines die 
Stadtgemeindevertretung sich einstimmig bereit 
erklärt hat, daS zu schaffende Gedenkbild für 
die im Weltkriege gefallenen Söhne der Stadt 
Schärding zu übernehmen und im Rathaursaale 
zur Aufstellung zu bringen. — Wird zur Kenntnis 
genommen. 
2. Unter Vorlage einer Zeichnungsskizze 
betreffend das vorerwähnte Gedenkbild wird 
nun über Form, Ausführung und Herstellung 
diese? Bildes, ferner über die Kosten der Auf 
bringung desselben beraten und beschlossen, der 
Obmann des Vereines wolle mit dem Künstler, 
dem heimischen akademischen Bildhauer Fur tner 
aus Zell a. d. P., derzeit in Wien, auf Grund der 
von demselben gefertigten Skizze weiter unter 
handeln und mit demselben ein Uebereinkommen 
in der Sache abschließen. — Einstimmig an 
genommen. - Damit wurde die Sitzung geschlossen. 
Al. D e u b l e r K y r l e 
dzt. Schriftführer. Obmann. 
/Illerlei erstrebenswertes. 
(Fortsetzung.) 
Unter obiger Aufschrift wird im „Sammler" 
vom April d. I. zum Schlüße mitgeteilt, daß 
an die Stadtgemeindevertretung das Ansuchen 
gestellt wird, dem vom Musealverein zur Aus 
führung in Antrag gebrachten Gedenkbilde im 
Rathaussaale einen bleibenden Ehrenplatz ge 
währen zu wollen. 
Nun hat der Musealverein sein Vorhaben 
ausgeführt und der Gemeindeausschuß hat in 
seiner Sitzung vom 9. Mai einstimmig dem An 
suchen Folge gegeben und erklärt, die Wid 
mung de§ Musealvereins entgegennehmen zu 
wollen. Damit tritt nun die Angelegenheit vor 
die Oeffentlichkeit und dem Verein erwächst die 
Obliegenheit, mit allem Nachdrucke an die Durch 
führung zu schreiten. 
Behufs Beurteilung des Geplanten, war 
dem Gesuche des Musealvereins eine Zeichnung 
des Gedenkbildes beigelegt, wie der Künstler sich 
die Darstellung zurechtgelegt hat. Aus dieser 
Skizze ist zu ersehen, daß es sich nicht um eine 
einfache, sondern um eine hochkünstlerische Sache 
handelt, daß aus dem gedachten Gedenkbild ein 
Denkmal werden soll, da» als eine würdige 
Ehrung der Heldensöhne der Stadt, bleibend 
Geltung haben soll. 
Der ganze Aufbau des Denkmals ist bereits 
im „Sammler" sinngemäß geschildert und bringt 
die Skizze nur die Details zur Ansicht. Das 
Denkmal wird drei Meter hoch sein und sein 
breitester Teil wird 1-5 Meter betragen. Die An 
ordnung der Einzelnbilder ist mit 30 vorgesehen 
und ist darauf Bedacht genommen, daß diese 
Zahl auch geändert werden kann. Jedes Einzeln 
bild wird den Namen eingeschnitten und ver 
goldet zeigen, sowie auch, um die Harmonie 
nicht zu beeinträchtigen, ein kleiner Goldstreifen 
im Innern der Umrahmung der Einzelnbilder 
zur Geltung kommen wird. 
Die Mittelsigur, ein sterbender Krieger, ist 
nach der vorliegenden Zeichnung etwas anders 
gedacht wie in der ersten Handskizze, in welcher 
sich der Sterbende mit dem der Hand entgleitenden 
Schwerte über daS festhaltende Schild neigt, 
während nun der Künstler der Figur eine nach 
rückwärts zusammenbrechende Haltung gibt. 
Zwischen beiden Auffassungen wird zu wählen 
sein. Ohne Zweifel ist die Letztere, wenn selbe 
in der Ausführung glücklich gelingt, die originellere 
und viel eigenartiger gedachte. 
Wenn diese Frage demnächst gelöst sein 
wird, wird dem Beginne der Ausführungs 
arbeiten soweit nichts im Wege stehen, wenn 
gleichzeitig auch die Kostenfrage sich günstig 
erledigen läßt. Durch die Annahme des vor 
liegenden künstlerischen Gedankens ist aus der 
Absicht ein Gedenkbild zu schaffen, ein Kunst 
denkmal geworden, da§ ganz andere Mittel er 
fordert als ursprünglich ins Auge gefaßt wurde. 
Für daS Gedenkbild glaubte der Museal 
verein mit einen Kostenbeträge von ungefähr 
2500 bis 3000 Kronen das Auslangen zu sinden 
und tatsächlich wurden für Einzelnbilder, die 
fertiggestellt sind, bereits der Betrag von 1000 
Kronen verausgabt. Der Ertrag des Verkaufes
	        
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