Volltext: Der Sammler 9. Jahrg. 1913 (1913)

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Voranschlag 
für die Aufstellung des St. Georg-Brunnens. 
Ausgaben: 
I. Baurate pro 1913 1000 K 
Bedeckung: 
Vorhandene Subvention der k. k. Zen- 
tral-Kommission pro 1912 . . 500.— K 
Abgang per 1913 500 Kronen. 
Cätigkeits-ßericbt des Musealvereines 
für das ]abr 1912. 
Das abgelaufene Vereinsjahr brachte keiner 
lei Erscheinungen mit sich, die als eine besonders 
weitausgreifende Vereinstätigkeit bezeichnet werden 
könnte. Dessen ungeachtet ist aber gar manches 
geschehen, was zur Vervollständigung und Aus 
gestaltung des Museums zum Vorteile war. Auch 
auf Vorbereitungen zu Neuaufstellungen im 
Museum, die vor Beginn der diesjährigen Er 
öffnung noch durchgeführt werden sollen, kann 
verwiesen werden. 
Mit Bedauern muß aber davon Akt ge 
nommen werden, daß die Aufstellung des Georgs- 
Brunnen noch nicht erfolgt ist. Die Genehmigung 
der Kostenvoranschläge hat sich verspätet, und 
solange selbe nicht die Genehmigung erhalten 
haben, ist es nicht möglich, ans Werk zu schreiten. 
Im Jahre 1912 wurde zu dem gedachten 
Zwecke vom k. k. Ministerium für Kultus und 
Unterricht ein Betrag von 500 Kronen angewiesen. 
Selber befindet sich in der Bank nachgelegt und 
darf nur für Aufstellung des Brunnens verwendet 
werden. So erfreulich dies ist, so zeigt sich für 
die Tätigkeit des Musealvereines eine gewisse 
Behemmung hiedurch, weil die Staatssubvention, 
welche früher eine allgemeine Verwendung finden 
konnte, nunmehr gebunden ist. Es empfiehlt sich 
daher, um eine regelmäßige Subventionierung 
für den Musealverein bittlich zu werden um für 
die Aufstellung des Brunnens als Erfordernis 
des Heimatschutzes des weiteren für sich vorstellig 
zu werden. 
Bei dem Umstande, daß sich bis nun der 
Musealverein Schärding seitens der k. k. Zentral 
kommission des Ministeriums und der Statthalterei 
der größten Berücksichtigung zu erfreuen hat. 
kann erwartet werden, daß auch diesmal der 
Bitte Folge gegeben werden wird. 
Die vom Jahresberichte von 1911 auf 1912 
herübergenommenen Notwendigkeiten müssen wir 
wohl auch noch weiter schleppen, denn es fehlte 
jede Möglichkeit, die verschiedenen berechtigten 
Wünsche lind Anregungen in Tat überzusetzen. 
So steht noch die hölzerne Jammersäule, genannt 
Steigerhaus, am Museum, und auch die Stadt 
mauer von der Jnnbrücke aufwärts ist noch in 
dem gleich traurigen Zustande wie früher. Da 
gegen kann auf einen erfreulichen Erfolg hinge 
wiesen werden, der für das Museum in der 
Erwerbung des Schärdinger Zinnes aus dem 
Wieningerischen Brauhause gelegen ist. Das 
k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat 
für dessen Erwerbung die Summe von 800 Kronen 
zur Verfügung gestellt, wovon 500 Kronen in 
Anspruch genommen wurden. Bekanntlich faßt 
diese Erwerbung 82 Stück große und kleinere 
Zinnteller und -Schüsseln in sich, die alle als 
Schärdinger Arbeit beschrieben sind. Auch wurde 
zur käuflichen Erwerbung verschiedener Klein 
gegenstände ein Betrag von 55 Kronen noch im 
Nachhinein über Einschreiten des Museälvereines 
angewiesen. Für dieses außerordentliche Entgegen 
kommen wurde sowohl der k. k. Zentralkommission 
als dem Ministerium für Kultus und Unterricht, 
der oberösterr. Statthalterei in Linz und der 
k. k. Bezirkshauptmannschaft Schärding, der ver 
bindlichste Dank des Musealvereines ausgesprochen. 
Das in diesem Jahre gefundene Entgegenkommen 
und die stete Betonung, daß Schärding die Eignung 
habe, in seinem Charakter als alte Festungsstadt 
mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht zu werden, 
erzeugt den Gedanken, ob es nicht zweckent 
sprechend wäre, die verschiedenen Anregungen 
in ein System zu bringen und so nach und nach 
das Sradtbild aus alter Zeit in seinen Haupt 
teilen zu ergänzen, was natürlich nur unter 
ausgedehnter Beihilfe seitens des Heimatschutzes 
geschehen könnte. 
Eine ganz besonders dankenswerte organi 
satorische Arbeit wurde im abgelaufenen Ver 
einsjahre durch unser verdienstvolles Arbeits 
ausschußmitglied Herrn Lehrer Kaiser geleistet, 
der die ganzen Sommerferien geopfert hat, um 
die Bibliothek des Musealvereines in mustergültiger 
Weise zu ordnen. Im „Sammler" Nr. 7 vom 
Monate Juli ist darüber ausführlich berichtet. 
Ueber Aenderung in der Einteilung und 
Aufstellung in den Museumsräumlichkeiten ist 
wenig zu berichten, da im Laufe dieses Jahres 
erwähnenswerte Aenderungen nicht vorgenommen 
wurden. Das nunmehr begonnene Jahr wird 
hiezu mehr Gelegenheit bieten, da ebenerdig eine 
Aenderung Platz greifen muß, und auch die 
Frage in Erwägung zu ziehen sein wird, ob 
einst die Aufstellung weiterer Gegenstände 
empfehlenswert wäre. Damit wird die Frage 
der Erweiterung der Sammlungen berührt, die 
wohl manche Schwierigkeit in sich schließt. 
Eine sehr erfreuliche Ausgestaltung erfuhr 
auch die dem Verein gehörige Weihnachtskrippe 
durch sehr hübsche Wandbilder, welche unser
	        
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