Volltext: Der Sammler 7. Jahrg. 1911 (1911)

Herausgeber: Der Mmeal-Berün Schärding — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees. Schärding. 
TVnitf sc. Nees ©cMrbittsl 
— 4 
Hievon in Kenntnis gesetzt hat der Museal 
verein wie folgt an die f. k. Zentralkommission 
berichtet: 
Al» die hohe k k. Ze«1valkommifston fnv 
Kunst- «ud historische Denkmale in Wien 
Der Gefertigte erlaubt sich zu berichten, 
daß derselbe bereits unter Zl. 43 im Jahre 1911 
an die hohe !. !. Zentralkommission über die 
seitens des k. k. Finanzärar geplante Rekon 
struktion der Schärdinger Jnnbrücke, sowie des 
Brückentores Nachricht gegeben hat. 
Die Angelegenheit ist für das Stadtbild 
von Schärding von höchster Bedeutung. Darauf 
hat der Musealverein bereits in einer Zuschrift 
an die k. k. Finanzdirektion in Linz hinge- 
gewiesen. 
In dieser Eingabe war auch eine Photo 
graphie beigegeben von einem in der hiesigen 
Kapuzinerkirche befindlichen Votivbilde. Auf 
diesem Bilde ist ersichtlich, wie das Brückentor 
1760 ausgesehen hat. Diese Art der Ausführ 
ung wäre die einzig richtige. Der Gefertigte 
erlaubt sich, ein diesbezügliches Bild auch dieser 
Mitteilung beizuschließen. Wie wichtig es ist, 
daß der Brückenkopf eine richtige Ergänzung 
des Stadtbildes wird, geht auch aus dem an das 
hohe k. k. Ministerium gerichtete Stubventions- 
gesuch hervor, in dem dargetan ist, daß der an 
das Brückentor anschließende Platz, der soge 
nannte Eichbichlplatz, von dem ein Bild bei 
gegeben ist, sein altertümliches Gepräge erhalten 
hat, und daß auf diesem Platz der St. Florian 
brunnen errichtet wird. Bon Seite der hiesigen 
k. k. Bezirkshauptmannschaft wurde die Anfrage 
mit der Bemerkung erledigt, daß dortamts 
weder Pläne noch Bilder vorliegen. Demnach 
erlaubt sich der Gefertigte letztere durch die Bei 
lagen zu ergänzen. 
Es muß aber seitens des Gefertigten im 
Interesse der Stadt Schärding gebeten werden, 
daß eine hohe k. k. Zentralkommission von der 
oberösterreichischen Statthalterei die Pläne ab 
verlangt, denn es ist auch durchaus nicht gleich- 
giltig, wie die neukonstruierte Brücke an sich 
aussehen wird. Die gegenwärtige Brücke ist 
auf Steinpfeilern, die aus dem 13. Jahr 
hundert datieren, erbaut. Diese sollen erhalten 
bleiben, sie gehören zur alten Stadt. Dann 
muß unbedingt angestrebt werden, daß das Ge 
länder niedrig und frei bleibt, nicht daß Hänge- 
Konstruktionen gemacht werden, wie ein Beispiel 
in der Mitte der Brücke zu sehen ist, die jeder 
mann beim Durchgehen den Atem benehmen. 
Ein Augenschein durch einen der Herren Refe 
renten der k. k. Zentralkommission wäre höchst 
wünschenswert, und würde die Einflußnahme 
der hohen Zentralkommission im angedeuteten 
Sinne von der ganzen Stadt mit Freude 
begrüßt. 
Schärding, am 23. August 1911. 
Anschließend hieran sei noch bemerkt, daß 
die Brücken- und Brückentorfrage auch Gegen 
stand der Erörterung anläßlich der Anwesenheit 
des Herrn Statthalters in unserer Stadt ge 
wesen ist. 
Hiebei wurde mit allem Nachdrucke seitens 
des Herrn Statthalters darauf verwiesen, daß 
die Bewohner Schäroings das altertümliche 
Stadtbild mit allem Bedacht schützen sollen, 
denn es sei in seiner Art sehr sehenswert. Auch 
soll das Brückentor erhalten bleiben, da Passen 
deres kaum hier in das Stadtbild einge 
fügt werden kann. Es wird sich bald plan 
gemäß zeigen, wie die Umänderung der Brücke 
gedacht ist, und dabei wird auch merkbar, wie 
sich die Umgebung beim Brückeneingange ge 
stalten wird. 
Jedenfalls ist es sehr zu begrüßen, daß 
den hier geplanten Neuerungen von so »maß 
gebender Seite volle Aufmerksamkeit zuteil wird, 
was ein gutes Ende erhoffen läßt. 
üestellt die Ansichtskarten 
des Musealvereines Schärding!
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.