Volltext: Der Sammler 5. Jahrg. 1909 (1909)

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Ausgaben: 
Einschaffungen 
151.70 Kronen 
Ankauf und Reparaturen . . . 
276.88 
„ 
Taglöhne 
35.20 
„ 
Porto 
7.82 
Drucksorten 
151.08 
ff 
Einlagen in den Gewerbehilfsv. 
96.— 
ff 
Zinsen für das Darlehen. . . 
15.75 
„ 
752.86 Kronen 
V e r m ö g e n s st a n d. 
Anlage beim Gewerbehilfsverein 
345.- 
Kronen 
Sparkasse Schärding und Zinsen 
112.58 
Handkasse 
1.30 
„ 
458.88 Kronen 
Guthaben des Kassiers . . . 313.26 „ 
Aktivrest 145.63 Kronen 
Schärding, am 19. Dezember 1909. 
Anion Vfiiegt, dz. Kassenführer. 
Revidiert: Frz. Steinermann, Josef Pitschmann. 
Bericht des Obmannes 
erstattet in der Hauptversammlung des Mnleal- 
vereines Schärding am 14. Dezember 1908. 
Anläßlich des Sammelberichtes der im 
vergangenen Jahre von dem Obmanne des 
Musealvereines erstattet wurde, konnte der letz 
tere auf die bedeutende Zahl von Zuwendungen 
hinweisen, die im Vereinsjahre 1907 dem städti 
schen Museum zugeflossen waren. Dieselben 
erreichten bekanntlich 816 Nummern. 
.Enthusiasmus betrieben und mit rastloserer Tätig 
fortgesetzt als das der vaterländischen Geschichte". 
Mit glühendem Eifer betrieb Gaisberger die 
Erforschnng der älteren Geschichte unseres Heimat 
landes, mit rastloser Tätigkeit setzte er sie bis an 
sein Lebensende fort, sodaß Mühlbacher das Re 
sultat dieser Arbeiten mit lapidarer Kürze in die 
Worte zusammenfassen konnte: „Gaisbergers ge 
diegene Forschungen eröffneten die Römerzeit". 
Hiebei beschränkte er sich aber nicht auf ein 
zurückgezogenes Gelehrtenleben, sondern stellte seine 
Kräfte der Oeffentlichkeit zur Verfügung. Hiezu 
bot sich Gelegenheit, als das Museum Francisco- 
Carolinum in Linz enstand, zu dessen Haupt 
begründern Gaisberger zu zählen ist. Das 
Museum wurde daher in zweiter Linie Richtung 
gebend für seine gelehrte Tätigkeit. Sein reiches 
Wissen und seine ausgezeichnete Arbeitskraft waren 
von jetzt ab nur mehr dem Museum und dessen 
literarischer Tätigkeit gewidmet. In den Jahren 
1835—1838 war Gaisberger Verwaltungsrat des 
neuen Institutes, hierauf Referent für die Biblio 
thek. Seit 1843 übernahm er in eigener Person 
die Geschäfte eines Bibliothekars. Sämtliche Vier- 
So hoch ging es in diesem Jahre nicht; 
wir mußten uns mit der Ziffer 540 bescheiden. 
Die einzelnen Gruppen verteilen sich in dieser 
Ergebniszahl wie folgt: E-gmMndr 
Volkskunde - - - 57 
Waffen- und Raufwerkzeuge 43 
Vaterlandsges chichte 16 
Lamprecht, Denis 2 
Münzen (Schenkungen mit 192 Stück) - '• 52 
Gewerbegeschichte 35 
Kleidungsstücke • • .... - - 41 
Prähistorische und historische Ausgrabungen 29 
Stadt- und Kriegsgeschichte - - 19 
Bilder, Bücher und Skulpturen ■ • - 137 
Musikinstrumente 2 
Gedenkmünzen 12 
Urkunden und Hausschriften - - • 18 
Für die Bauernstube 14 
Geschmeide 4 
Gerätschaften 52 
Biedermeiersachen • 7 
Zusammen 540 
Dieses Ergebnis macht in seinen Zahlen 
den Eindruck, als ob ein bedauerlicher Rück 
schritt zu verzeichnen wäre. 
Der Musealverein kann darüber aber be 
ruhigt sein, in Wirklichkeit ist dies nicht 
der Fall. 
Es mußte ja an und für sich eine Zeit 
kommen, wo die Zuwendungen spärlicher fließen, 
da doch durch die bereits erfolgten 3000 Spen 
den der vorhandene Schatz bedeutend gelichtet 
wurde, sowie man gewiß auch nicht die Zahl, 
sondern die Art der Zuwendung vor allem 
andern in Betracht ziehen muß, um ja zu einem 
teljahrsberichte über das Museum, die im „Ober 
österreichischen Bürgerblatte" (1835—1839) er 
schienen, ferner deren Fortsetzung im Musealblatte 
1839—1841, dessen Gründung er angeregt und 
dessen Schriftleitung er aufopferungsvoll geführt 
hatte, stammen von ihm. Und als dann die 
Musealberichte mit wissenschaftlichen Abhandlungen 
herausgegeben wurden, so enthielten von 
den 19 Berichten, die zu seinen Lebzeiten er 
schienen, nicht weniger als 11 Arbeiten aus seiner 
Feder, besonders über die älteste Geschichte unseres 
Landes. 
Jedem neuen Funde im Lande wandte er 
seine Aufmerksamkeit zu, um ihn in das richtige 
Licht zu rücken und seine Ergebnisse auszunützen. 
So stellte die Lage des alten Joviacum an Stelle 
des hentigen Schlügen an der Donau fest, suchte 
die Grüudungszeit von Lauriacum (Lorch) zu er 
mitteln und dessen Bedeutung in militärischer Be 
ziehung wie für das Aufblühen des Christentums 
zur Römerszeit klarzulegen. Die Gräber zu Hall 
stadt wies er der Keltenzeit zu. Ferner behandelte 
er Ovilaba (Wels) und die damit in nächster Ver 
bindung stehenden römischen Altertümer. Den
	        
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