Volltext: Der Sammler 2. Jahrg 1906 (1906)

Herausgeber: D e Museal-Gesellschaft Schärding. — Verantwortlicher Redakteur: J o h. Vees, Schärding, 
Druck I. Vees, Schärding. 
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eilet Ueberlassung einer Hellebarde, die dort noch 
im Gebrauch stehen solle. 
Ersuchschreiben an Herrn Oberlandesgerichts 
rat Strnadt in Graz um Ueberlassung der Briefe 
Lamprechts. 
Ersuchschreiben an Herrn Dr. Ziebermeier, 
Landesarchivar in Linz um die Bewilligung, die 
Karte zur großen Ortsmatrilel von Lamprecht 
photographieren zu dürfen. 
Auftrag an die Kunst und Verlagshandlung 
Attraria in Wien wegen Beschaffung von Bildern 
von General Legrand und von Michael Denis. 
Dankschreiben an Herrn Oberlandesgerichtsrat 
Strnadt in Graz für die gütige Ueberlassung der 
Lamprecht'schen Briefe. 
Schreiben an Herrn Robert Ghon in Linz 
mit dem Ersuchen, die Lamprecht'sche Karte im 
Landes-Museum photographieren zu wollen 
Anfrage über die Stellung der Preise für 
Reinigen alter Karten und Bilder bei Schmaltz in 
Berlin Süd-West. 
Rekommandiertes Schreiben an die k. k. 
Zentralkommission in Wien, mit welchem der Dank 
für die zugedachte Anerkennung über die Tätig 
keit der Gesellschaft ausgesprochen wird. 
Ersuchen an Herrn Gymnasialdirektor Dr. 
Thalmeier in Ried wegen Bestimmung von in 
Steegen, Bezirk Schärding ausgegrabenen Silber 
münzen. 
Anfragschreiben an die k. u. k. Hofbibliothek 
in Wien wegen Autographen Michael Denis. 
(Fortsetzung folgt.) 
Luwenüungen. 
92. Lutherus sui ipsius proditor. Das 
ist der durch sich selbst entlarvte Luther. Buch, Ge 
schenk des Hrn. Friedl, Nöbauerssohn in Gattern, Ge 
meinde Schardenberg. In der Hauptsache ist der 
Inhalt eine Kritik über das in der Daniel Höllischen 
Druckerei in Oehringen erschienene Büchlein „Das 
Leben Luthers". Das Büchlein ist im Hollsteini- 
Verlage 1717 erschienen und hat jedenfalls große 
Nachfrage gefunden, sonst würde die Bekämpfung 
durch die Jesuiten nicht mit solchem Nachdrucke 
erfolgt sein Der richtige Titel des Büchels findet 
sich auf Seite 4. „Historische Nachricht vom 
Leben des seel. Lutheri auf das 2. Evangelische 
Jubelfest, so einfallt auf den 3l. Oktober 1717. 
Dem gemeinen Mann zu seiner Information und 
Glaubensstärkung". Gegen dieses Jubiläumsfest 
wendet sich im obgenannten Buche ein Jesuiten 
pater Mons. Varmp., der am Schluffe seiner Aus 
führung den Reformator wie folgt tituliert: Ab- 
lrüniger Mönch, Bibelfälscher, Christenlästerer, 
hoffartiger Geselle, Irrthum und Ketzereiansührer, 
rachgieriger Blutmann, Teufelslehrjunge, Unruhe 
macher, Wetterhahn, Zottenreißer re. re. Der 
zweite Teil ist betitelt: Licht in den Finsternussen. 
Augsburg bei Bonaventura Pissori 1725. Dieser 
zweite Teil hat 264 Seiten. Als dritte Abtei 
lung folgt eine Kopie eines anno 1718 abgelas 
senen Schreibens eines zum hlg. römischen Reiche 
bekehrten Sohnes an die betrübte Mutter lutherischen 
Glaubens. Augsburg anno 1726. 4. Teil. 
Conditi Philalethae. Wiederholtes Schreiben an 
alle evangelischen Universitäten. 1. Ob man in 
der lutherischen Lehre selig werden kann, 2. Ob 
diejenige die wahre katholische Kirche ist, die so 
genannt wird. Das Buch ist gut erhalten, in 
braunes Schweinsleder gebunden und trägt die 
Buchstaben C. A. J. V. und die Jahreszahl 1742. 
93. Das geistliche teutsche Karten 
spiel. Geschenk des Herrn Ferdinand Friedl, 
Nöbauerssohn in Gattern, Gemeinde Schardenberg. 
Durch Verwendung des Herrn Karl Andorfer. 
Das Buch ist aus dem Jahre 1687. Format 
20 : 17. Mit sehr zahlreichen Holzschnitten. 
Herz König ist König David. Die ersten 
acht Richter in Israel, sind die übrigen 
Herzkarten, Herz-Sau ist das jüdische Volk im 
alten Testament. Dieser erste Teil enthält 
278 Seiten, unter Anwendung der altjüdischen 
Geschichte, alle erdenklichen Aufsätze über Sitten 
lehre und Moral, Gedichte und Gesänge und 
Manch schwer Verständliches. Der zweite Teil ist 
die Schellfarbe. Der Schellkönig König Nemrod 
oder Bellus. Die einzelnen Karten stellen Könige 
der Assyrer und Aegypter dar. Auch die Schel 
lensau ist das jüdische Volk des neuen Testaments. 
Seitenzahl dieses Teiles 223. 3. Teil die grüne 
Farbe Der Graskönig ist König Nabucodonosor 
der Babylonier. Grünober ist Zacharias auf dem 
Feigenbäume. Grünsau oder Wildschwein ist 
Herodes Wealoniter. Der dritte Teil zählt 
120 Seiten. Endlich ist die 4. Farbe Eichel. 
Der Eichelkönig ist König Abimelech des Bedeons 
Sohn. Der Eichelober ist der Baum Filius (der 
Sohn des Baumes) genannt — Absalon rc. Die 
Eichelsau ist der verlorene Sohn, so wegen dessen, 
daß er sich von seinem Vater abgesondert hat. 
Dieser letzte Teil hat >24 Seiten. Herausgegeben 
ist dieses originelle Buch von Andreas Strobel, 
Mitglied des bischöflichen Kollegienstiftes Laufen, 
aprobiert von Nikolaus Daval, Lizentiatus des 
Primas von Deutschland und Erzbischofs zu 
Salzburg, gedruckt zu Hallein 1687 am 21. Fe 
bruar. Das Buch scheint sehr stark benutzt und 
fehlt leider der Einband. Unter einem Bilde steht 
J. C. Reef, sculpsit, die meisten Bilder tragen 
keine Bezeichnung. 
Fortsetzung folgt. 
Zahl der beschriebenen Gegenstände 1365.
	        
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