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in Formenschneiden und Modellstechen, und gerade
durch diese Art Arbeitsleistungen gewann die
Färberei einen Anklang an das Kunstgewerbe.
Wohl ein Dutzend solcher Färbermodelle sind
in freundlichster Weise von Herrn Wagner mit
dem Protokolle der städtischen Sammlung zum
Geschenk gemacht worden. Einzelne Typen stnd
sehr alt andere wieder stammen aus der Färbex
familie König, deren Häupter anerkannt tüchtige
Modellstecher und Zeichner waren.
So gewinnen wir durch btß sorgfältige Be-
Hütung der den einzelnen Jnnungsmeistern anver
trauten Lade und Schriften und durch die erwähn
ten Beigaben ein anschauliches Bild deutschen
Gewerbelebens aus der Zeit des 17. Jahrhunderts
in unserer Stadl. Seit Uebergabe der Färber
protokolle hat sich die städtische Sammlung, durch
zahlreiche Zuwendungen gewerblicher Art in
erfreulicher Weise erweitert. Es werden die
betreffenden Darstellungen nach Maßgabe der
Zeit und des Raumes folgen.
Neubeitritt.
Herr Math. Bräu, Kaufmann und Haus
besitzer in Gmunden, geboren zu Schärding, ist der
Gesellschaft beigetreten und hat für vier Jahre
je 5 Kronen, Summa 20 Kronen als Mitglieds
beitrag eingesandt.
Die Eamprecftt-Broscbüre.
Wir machen unsere Mitglieder aufmerksam,
daß diese schlichte und wahre Lebensgeschichte
eines anspruchslosen gelehrten Mannes, sowohl
beim Arbeits-Ausschusse als auch bei den hiesigen
Buchhändlern Jos. H e i n d l und Max Weig
lein zum Preise von 50 Heller Ladenpreis
erhältlich ist.
Schreiben der k. k. Zentralkommission
in Men betr. Konservierung der Pferdetrense.
An die geehrte
Museal - Gesellschaft h» Kchardirrg.
Mit Bezug auf die geschätzte Zuschrift vom
13. März l. I. teilt die Zentralkommission mit,
daß die in der Nähe von Schärding gefundene
Die Schärdinger haben hiezu den respek
tablen Betrag von 600 Kronen aufgebracht, und
eine Marmortafel mit Inschrift, Geschenk des
Herrn Steinmetzmeister Markus Hölzl besagt, daß
dies die Kapelle am „Rad" sei, und zur Richt
stätte der Stadt Schärding gehört hat. 1650
bis 1783.
Wie schade, daß die Urteile über Jene ver
schwunden find, denen diese Kapelle der letzte
^.rost gewesen ist. Wie die beiden Urteile besagen,
hätten die hier bezeichneten Freveltaten mit Galgen
und Rad nichts zu tun gehabt, wenn unsere Zeit
Richter gewesen wäre.
Pferdetrense unbedingt einer Konservierung bedarf,
soll sie nicht in Bälde zu Grunde gehen.
Die Zentral-Kommission wird diese Konser
vierung durch das k. k. naturhistorische Hofmuseum
vornehmen lassen und das Fundstück sodann der
geehrten Gesellschaft zurückstellen.
Mit Schreiben dto. 4. Mai wurde die kon
servierte Pferdetrense an die Gesellschaft zurück
gesandt. Das Fundstück präsentiert sich nun in
einer vorzüglichen Weise. Die einzelnen Teile sind
zu einem Ganzen zusammengefügt und eine beson
ders schöne grüne Edelpatina bedeckt das Stück.
Die städtische Sammlung hat allen Grund, an
diesem Kabinettstücke eine besondere Freude zu
haben.
Der Wortlaut der Zuschrift der k. k. Zen
tralkommission in Wien ist folgender:
„Im Nachhange zur hieramtlichen Zuschrift
dto. 7. April, Z. 606, übersendet die Zentralkom
mission die im k. k. naturhistorischen Hofmuseum
einer Präparation unterzogenen Pferdetrense aus
Schärding zurück und bemerkt hiezu, daß das
Stück trotz der Präparation noch immer sehr ge
brechlich ist und der behutsamsten Behandlung
bedarf.
Der Präsident: Helfest.
In einem weiteren Schreiben dankt die
k. k. Zentralkommission für die übersandte Lam-
precht-Broschüre.
Erhebungen und Veranlassungen 1000.
Monat Jänner: Verhandlung mit Hof-
photograph Adolph in Paffau wegen Herstellung
von Ansichtskarten von Alt-Schärding und von
Musealgegenständen.
Schreiben an den Kunsttischler Müller in
Linz mit dem Ersuchen um Vorlagebilder.
Dankschreiben an Hrn. Konservator E. Schmi-
del in Steyr für seine Verwendung bezüglich der
Bestimmung der Pferdetrense.
Dankschreiben an Herrn Friedrich Balde,
k. k. Oberpostkontrollor in Wien, Kausmannssohn
aus Schärding, für die gespendeten Porträts des
Stadtbürgermeisters Priller und seiner Frau.
Ersuchschreiben an die Pfarre Moosbach im
Jnnkreis um eine dort befindliche Schulkarte von
Lamprecht. (Blieb ohne Antwort.)
Vereinbarungen mit Hochw. Herrn Professor
Dr. Franz Berger, dem Verfasser der Lamprecht-
Biographie.
Dankschreiben an Herrn und Frau Franz
Baumgartner, Brauerei- und Gasthofbesitzer in
Altheim für die Porträts aus der Familie Peyerer.
Jahresberichts-Uebersendung an" den hochw.
Herrn Konservator Prälat C. Meindl in Reicyersberg.
Desgleichen an die k. k. Zentral-Kommission
in Wien.
Monat Februar: Anfrage und Ersuchen an
die Marktgemeinde Engelhartszell wegen eventu-