Volltext: Der Sammler 2. Jahrg 1906 (1906)

— 19 — 
in Formenschneiden und Modellstechen, und gerade 
durch diese Art Arbeitsleistungen gewann die 
Färberei einen Anklang an das Kunstgewerbe. 
Wohl ein Dutzend solcher Färbermodelle sind 
in freundlichster Weise von Herrn Wagner mit 
dem Protokolle der städtischen Sammlung zum 
Geschenk gemacht worden. Einzelne Typen stnd 
sehr alt andere wieder stammen aus der Färbex 
familie König, deren Häupter anerkannt tüchtige 
Modellstecher und Zeichner waren. 
So gewinnen wir durch btß sorgfältige Be- 
Hütung der den einzelnen Jnnungsmeistern anver 
trauten Lade und Schriften und durch die erwähn 
ten Beigaben ein anschauliches Bild deutschen 
Gewerbelebens aus der Zeit des 17. Jahrhunderts 
in unserer Stadl. Seit Uebergabe der Färber 
protokolle hat sich die städtische Sammlung, durch 
zahlreiche Zuwendungen gewerblicher Art in 
erfreulicher Weise erweitert. Es werden die 
betreffenden Darstellungen nach Maßgabe der 
Zeit und des Raumes folgen. 
Neubeitritt. 
Herr Math. Bräu, Kaufmann und Haus 
besitzer in Gmunden, geboren zu Schärding, ist der 
Gesellschaft beigetreten und hat für vier Jahre 
je 5 Kronen, Summa 20 Kronen als Mitglieds 
beitrag eingesandt. 
Die Eamprecftt-Broscbüre. 
Wir machen unsere Mitglieder aufmerksam, 
daß diese schlichte und wahre Lebensgeschichte 
eines anspruchslosen gelehrten Mannes, sowohl 
beim Arbeits-Ausschusse als auch bei den hiesigen 
Buchhändlern Jos. H e i n d l und Max Weig 
lein zum Preise von 50 Heller Ladenpreis 
erhältlich ist. 
Schreiben der k. k. Zentralkommission 
in Men betr. Konservierung der Pferdetrense. 
An die geehrte 
Museal - Gesellschaft h» Kchardirrg. 
Mit Bezug auf die geschätzte Zuschrift vom 
13. März l. I. teilt die Zentralkommission mit, 
daß die in der Nähe von Schärding gefundene 
Die Schärdinger haben hiezu den respek 
tablen Betrag von 600 Kronen aufgebracht, und 
eine Marmortafel mit Inschrift, Geschenk des 
Herrn Steinmetzmeister Markus Hölzl besagt, daß 
dies die Kapelle am „Rad" sei, und zur Richt 
stätte der Stadt Schärding gehört hat. 1650 
bis 1783. 
Wie schade, daß die Urteile über Jene ver 
schwunden find, denen diese Kapelle der letzte 
^.rost gewesen ist. Wie die beiden Urteile besagen, 
hätten die hier bezeichneten Freveltaten mit Galgen 
und Rad nichts zu tun gehabt, wenn unsere Zeit 
Richter gewesen wäre. 
Pferdetrense unbedingt einer Konservierung bedarf, 
soll sie nicht in Bälde zu Grunde gehen. 
Die Zentral-Kommission wird diese Konser 
vierung durch das k. k. naturhistorische Hofmuseum 
vornehmen lassen und das Fundstück sodann der 
geehrten Gesellschaft zurückstellen. 
Mit Schreiben dto. 4. Mai wurde die kon 
servierte Pferdetrense an die Gesellschaft zurück 
gesandt. Das Fundstück präsentiert sich nun in 
einer vorzüglichen Weise. Die einzelnen Teile sind 
zu einem Ganzen zusammengefügt und eine beson 
ders schöne grüne Edelpatina bedeckt das Stück. 
Die städtische Sammlung hat allen Grund, an 
diesem Kabinettstücke eine besondere Freude zu 
haben. 
Der Wortlaut der Zuschrift der k. k. Zen 
tralkommission in Wien ist folgender: 
„Im Nachhange zur hieramtlichen Zuschrift 
dto. 7. April, Z. 606, übersendet die Zentralkom 
mission die im k. k. naturhistorischen Hofmuseum 
einer Präparation unterzogenen Pferdetrense aus 
Schärding zurück und bemerkt hiezu, daß das 
Stück trotz der Präparation noch immer sehr ge 
brechlich ist und der behutsamsten Behandlung 
bedarf. 
Der Präsident: Helfest. 
In einem weiteren Schreiben dankt die 
k. k. Zentralkommission für die übersandte Lam- 
precht-Broschüre. 
Erhebungen und Veranlassungen 1000. 
Monat Jänner: Verhandlung mit Hof- 
photograph Adolph in Paffau wegen Herstellung 
von Ansichtskarten von Alt-Schärding und von 
Musealgegenständen. 
Schreiben an den Kunsttischler Müller in 
Linz mit dem Ersuchen um Vorlagebilder. 
Dankschreiben an Hrn. Konservator E. Schmi- 
del in Steyr für seine Verwendung bezüglich der 
Bestimmung der Pferdetrense. 
Dankschreiben an Herrn Friedrich Balde, 
k. k. Oberpostkontrollor in Wien, Kausmannssohn 
aus Schärding, für die gespendeten Porträts des 
Stadtbürgermeisters Priller und seiner Frau. 
Ersuchschreiben an die Pfarre Moosbach im 
Jnnkreis um eine dort befindliche Schulkarte von 
Lamprecht. (Blieb ohne Antwort.) 
Vereinbarungen mit Hochw. Herrn Professor 
Dr. Franz Berger, dem Verfasser der Lamprecht- 
Biographie. 
Dankschreiben an Herrn und Frau Franz 
Baumgartner, Brauerei- und Gasthofbesitzer in 
Altheim für die Porträts aus der Familie Peyerer. 
Jahresberichts-Uebersendung an" den hochw. 
Herrn Konservator Prälat C. Meindl in Reicyersberg. 
Desgleichen an die k. k. Zentral-Kommission 
in Wien. 
Monat Februar: Anfrage und Ersuchen an 
die Marktgemeinde Engelhartszell wegen eventu-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.