Volltext: Der Sammler 2. Jahrg 1906 (1906)

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hat daß nämlich eine populär gehaltene Lam- 
precht-Biographie durch die Mus-algesellschaft ver- 
anlaßt werde, ist Dank der unermüdlichen Für 
sorge des Herrn Professors Dr. Berger, der das 
Manuskript unentgeldlich beistellt, bereits in ein 
erfreuliches Stadium getreten. Seitens des Herrn 
Verfassers sind mit 9. März die letzten Druckbogen 
an den Arbeitsausschuß gelangt und befindet sich 
das Werk bereits im Drucke. 
Wir sind überzeugt, daß dasselbe allent 
halben eine freundliche Aufnahme finden wird, ist 
es doch so anziehend und wahr geschrieben, daß 
selbes die Aufmerksamkeit eines jeden Lesers wach 
rufen muß. 
Hoffentlich sind wir schon imstande, im 
nächsten Sammler über das fertig gestellte Werk 
zu berichten. 
Oie Marmorüenkmale aus Neuburg. 
Dem Arbeits-Ausschuß muß es zu tun sein, 
ln Bezug auf Zeit und Begebenheit, die hier in 
Betracht kommen, Bestimmtheit zu erlangen. 
Nachdem die k k. Zentral - Kommission 
die Geneigtheit ausgesprochen hat, behufs richtiger 
Beschreibung der Denkmale behilflich sein zu 
wollen, wurden die Phothographien derselben mit 
mehreren Detailbildern nach Wien Übersand. Herr 
Kaufmann P i n t e r hatte neuerlich die Güte, die 
Wer mich liebt, thut mich schon kennen. 
Du allein bist auf der Welt, 
So meinem Herzen (stammendes Herz am Kranze) 
wohlgefält. 
Auf Dich mein Schatz hoff ich so sehr 
Als wenn ich schon Dir Eigen wär. 
In meinen Herzen (Zeichnung) kannst Du wonen 
Weins Dir beliebt will sein, 
All Deine Lieb will ich bekommen, 
Und die Dreue soll dabei sein. 
„Dren" zu lieben nimm Dir für, 
Dreu für Dreu versprich ich Dir, 
Dreu nimm alzeit wohl in acht 
Dreu bei zwei Vergnügen macht. 
Ich grüße Dich (reichen sich Zweie in Liebe die 
Hand) Liebe 
Ich grüße Dich herzliebstes (Herz) 
Schätzelein Katharina Waldnerin! 
Solang die Sonne wird am Himmel stehn 
Soll meine Lieb und Dreu nit untergehn. 
Franz Niedermüller 1813. 
Das unterhaltende Blatt Papier stammt 
aus dem Nachlasse der Familie Peyerr (Wein- 
peherer, oberer Stadtplatz und ist ein Geschenk 
des Fräuleins Iosefine P e h a m in 
Schärding. 
Photographien anzufertigen, die ganz außerordent 
lich gut gelungen sind. Es kommt in denselben 
eine Plastik zutage, die man an den weißen 
Tafeln mit dem Auge nicht annähernd so gut 
wahrnehmen kann. 
Jeder, der die Photographien gesehen hat, 
war erstaunt sowohl über die künstlerische Arbeit 
aus vergangenen Jahrhunderten, als über die 
Vortrefflichkeit der Bilder für sich. 
Wenn die Geschichte dieser Denkmale erkannt 
wird, muß dies wohl in erster Linie den ge 
lungenen Bildern gedankt werden. Bis jetzt ist 
über diese wertvolle Spende nur soviel bestimmt, 
daß sie der Frührenaisance, 1. Hälfte des 16. Jahr 
hunderts, angehören, demnach aus der Zeit 1500 
bis 1550 stammen, und daß sie figural als ganz 
besonders schön bezeichnet werden müssen. 
Lamprechis Karte rur grossen Ommatrikel 
Oes Langes vberösterreich. 
Das bedeutendste Werk, welches der Feder 
I. E. Lamprechts zu danken ist, ist die große 
Ortsmatrikel des Landes ob der Enns. 
Selbe wurde 1892 vom Lande erworben und 
befindet sich seitdem in Landesarchiv zu Linz. Zu 
diesem Werke hat Lamprecht eine Karte gezeichnet, 
die fast 2 Qnadratklafter groß ist. Die Karte 
führt 13.000 Ortsnamen mit der Jahreszahl 
ihres Entstehens oder ersten Aufscheinens. Die 
Zeit reicht bis zum 8. Jahrhundert zurück. 
Irgend eine Erinnerung an diese stauneu 
erregende Arbeit unseres Ehrenbürgers für das 
städtische Museum zu gewinnen, war die Absicht 
des Arbeits - Ausschusses. Die Absicht konnte 
auch verwirklicht werden Dank dem freundlichen 
Entgegenkommen des Herrn Landesarchivar 
Dr. Zieber meier in Linz ist es möglich ge 
worden, die große Karte zu photographieren. Herr 
Robert G h o n hat sich der mühevollen Arbeit 
unterzogen und erreichte ein vollkommen gelungenes 
Bild. Die Plattengröße ist 60 : 50 Zentimeter. 
Negativ und Positiv sind bereits der Sammlung 
einverleibt und werden die Bilder gewiß Beifall 
erregen. 
Luwenaungen. 
(12. Fortsetzung.) 
83. 3 Stück Münze«. Ein bayerischer 
Kronentaler aus dem Jahre 1640 (auf der Avers- 
seite die hl. Maria, Unbefleckte Empfängnis). 
Umschrift: „Cyperus omninbus in Tesperen- 
tibus“, Zuflucht Aller in ihren Nöten. Revers
	        
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