Volltext: Der Sammler 1. Jahrg. 1905 (1905)

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Von Christian Detlev von R e v e n t l a u 
besitzt unsere Sammlung einen gleichzeitigen ano 
nymen Stich: Brustbild nach rechts im Oval, 
145 Millimeter hoch, 86 breit; ferner: 
Jean Luc Legrand. Brustbild nach links 
im Oval, Punktierstich, 115 breit. Heinrich Pfen- 
ninger fecit ad vivum 1798. 
Jean Lannes, duc de Montebello. 
Brustbild von vorn. Lithographie 300 hoch, 
270 breit. „Carriere 1834. 
H i l l e r, Feldzeugmeister. Brustbild von 
vorn. Weikert pinx. I. G. Mansfeld sc. 
Kupferstich 180 hoch, 152 breit. 
Von den sehr zahlreichen Porträten, die 
unsere Sammlung von Napoleon, Kaiser Franz, 
Erzherzog Karl und Kurfürst Max Emanuel 
besitzt, können hier nur einige Beispiele angeführt 
werden: 
Napoleon!. 1) Brustbild im Oval, 
darunter Parade im Hofe des Louvre. Farbiges 
Aquatintablatt 290 hoch, 260 breit. Boilly pin., 
Levachez Sclupt. Portalis II 2 Nr. 12. 
2) Ganze Figur, stehend in Landschaft. 
Oes. d. Hilaire Le Dru, grave par Conqueret. 
Kupferstich. 
Franz I. 1) Fr. Thaller ad vivum fec. 
I. G. Mansfeld dei. et sc. Brustbild. 
2) Schabkunstblatt v. Pichler, nach Gemälde 
von Füger. Halbfigur nach rechts. 
Erzherzog Karl. 1) Ganze Figur, 
Schabkunstblatt von Kiniger nach Neugebauer. 
2) Brustbild von Jakob Adam. Kupferstich. 
3) Brustbild von Kriehuber. Lithographie. 
Max Emanuel Stich von Edelinck 
nach Gemälde von I Maingaud. 
Auf Grund dieser Angaben wird es Ihnen 
möglich sein, sich auf dem Wege des Kunsthandels 
die gewünschten Porträte zu verschaffen. Wollen 
Sie sich mit photographischen Reproduktionen be 
gnügen, so steht nichts im Wege, daß die Auf 
nahmen nach den Originalen in unserer Samm 
lung hergestellt werden. Wir empfehlen Ihnen, 
sich in diesem Falle mit dem Photographen Sieg 
fried Schramm, Wien, V. Stolberggasfe 9, ins 
Einvernehmen zu setzen. 
Bezüglich einer Auskunft über den „Tiro 
lerischen Bauern-Diplomaten" wollen Sie sich ge 
fälligst an Herrn Hofrat Dr. Josef Hirn, k. k. 
Universitätsprofesfor in Wien (4./1 Fleischmann 
gasse 1) wenden. 
Der fc. «. k. Dofrat irrrd Direktor der 
Bibliothek: 
Karabazek. 
Ueran!a$$ungen und Durchführungen. 
In der 4. Sitzung des Arbeitsausschusses 
am 19. April l. I. wurde die Anregung gegeben, 
daß die Fellungsmauer mit dem Eichbüchltürl 
einer gründlichen Reparatur unterzogen werde, da 
die Einsturzgefahr des Torbogens bestand. -- 
Seitens der Stadtgemeinde wurden die notwen 
digen Veranlassungen getroffen, und wurden die 
Herstellungsarbeiten durch Baumeister R. Weixl- 
baumer bereits vor längerer Zeit vollendet. 
Hiedurch bleibt für absehbare Zeit dieses 
Stück Alt-Schärding erhalten. 
Die vom Häuslmeier Gutsbesitzer Hrn. I. Gang! 
in Brunnental der städtischen Sammlung zum Ge 
schenk gemachten Grabtafeln find bereits in die 
regierung dies hochgnädigst versichert hat, — muß 
zur Vermutung führen, daß dieser Gegenstand bei 
dem Referenten seiner Erledigung harre. 
Eine hochlöbliche k. k. Landesregierung kann 
aus bekannter Gerechtigkeitsliebe den gehorsamst 
Unterzeichneten nicht ungnädig aufnehmen, wenn 
sie im Drange des höchsten Bedarfes die unter 
tänigste Bitte stellen, hochdieselbe wolle ihre 
endliche Befriedigung die zweckdienlichen Verfüg 
ungen zu veranlassen geruhen, um nicht wider 
ihrem Wollen in die unangenehme Notwendigkeit 
sich versetzt zu sehen, das k k Fiskal im Rechts 
wege belangen zu müssen". 
Das war die letzte Petition nach 22jährigem 
Warten. Die Kontisten wurden später befriedigt, 
jene aber, welche in der Begeisterung für die Er 
haltung ihres Gotteshauses gegen feierlichen Ver- 
sprecheys auf Rückzahlung seitens der Landes 
behörden ihre letzten geretteten Gulden hergaben, 
hörtew endlich das Vorstelligwerden auf und 
fügten sich in den unvermeidlichen Verlust. 
So wie es diesen Bürgersleuten erging, so 
ging es auch der Stadt selbst, wovon noch später 
gesprochen werden soll. 
Bezüglich der Kirche geschah, wie schon 
erwähnt, während der französisch-provisorischen 
Regierung nichts. Erst Ende des Jahres 1810 
konnte von den gesammelten und ausgeliehenen 
Gulden der Dachstuhl aufgesetzt werden Am 
16. Dezember wurde das Firstzeichen gesteckt. 
Lamprecht erzählt uns über den Bau der 
Kirche wie folgt: 
Am 21. Mai wurde zum eigentlichen Kir 
chenbau geschritten. Unter Leitung des Stadt 
pfarrers S. V. Gresböck am 22. Juni und 
9. Juli die beiden Kirchenkreuze aufgesteckt. 
König Maximilian von Bayern spendete den in der 
aufgehobenen Karmeliterkirche zu Regensburg be 
findlichen prächtigen Wandaltar. Am 29. No 
vember langte das Schiff mit seiner Ladung in 
Schärding ein. 
Den Altar, der über 27 000 Gulden ge 
kostet haben soll, spendete Kaiser Leopold der Erste 
in die Karmeliterkirche zu Regensburg, deshalb 
über dem Bilde der kaiserliche Reichsadler und zu 
beiden Seiten die kolossalen Statuen des heiligen 
Leopold eines Karmelitermönches aus weißem
	        
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