Volltext: Der Sammler 1. Jahrg. 1905 (1905)

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getan ist, daß cs nunmehr Aufgabe d^r Gesell-^ 
schast sei, wenn möglich jene Grabdenkmäler zu 
rückzugewinnen, welche in der Stadt und llm- 
bung meist als Pflastersteine angetroffen werden 
Die k. f. Zenlralkammission wird um Unterstützung 
dieser Absicht gebeten. 
Ferners wird gebeten, daß auch die vor den 
Kirchentüren liegenden großen Grabplatten in die 
Sicherung einbezogen werden, und daß die Durch 
führung all dieser Arbeiten eine rasche und fach 
gemäße Erledigung finden möge. 
Erhebungen. 
Bon befreundeter Seite wurde mitgeteilt, 
daß aus dem Besitze der Familie Schüdl in 
Braunau seinerzeit ein Oelporträt eines franzö 
sischen Generals, der zur Invasionszeit in Braunail 
war, dem Museum in Linz übergeben wurde. 
Der General verehrte sein Porträt der ge 
nannten Familie in Anerkennung der ausgezeich 
neten Aufnahme, die er dort gefunden und ge 
nossen hat. 
In der Vermutung, daß es sich um einen 
französischen Heerführer handeln könnte, der auch 
in unserer Stadtgeschichte eine Rolle gespielt hat, 
wandte sich das Arbeitskomite an die Musealver 
waltung mit dem Ersuchen um Bekanntgabe, 
welche Bewandtnis es mit dem fraglichen Bilde 
habe, und um Zufertigung eines photographischen 
Abdruckes desselben. Gleichzeitig wurde um Mit 
teilung ersucht, ob sich im Museum nicht vielleicht 
auch die Bilder des Marschalls Massena und 
General del Grand befinden, deren Kommando für 
Schärding so verhängnisvoll wurde. 
Die letztgenannten Porträts sind in Linz 
nicht vorhanden, und wurde die Gesellschaft 
diesbezüglich an die k. k. Hofbibliothek verwiesen, 
die über eine enorme Porträtsammlung verfügt. 
Ein diesbeznglches Ersuchen ist bereits an 
dieselbe abgegangen und hat dasselbe volle Be 
rücksichtigung gefunden. Die Nachforschungen 
dauern fort. Die Photographie des in Linz be 
findlichen Gemäldes kam umgehend. Selbe ist 
sehr interessant. Sie stellt einen bartlosen Mann 
dar in den jüngeren Jahren, der die hohe gold 
gestickte Generalsuniform aus der Kaiserzeit und 
2 Orden trägt. Den Namen des Generals konnte 
man aber bisnun nicht feststellen. 
Zfr 
Zuschriften 
an das Arbeits - Konnte. 
Herr Hugo Ritter von Hebenstreit, k k. Statt 
haltereirat, ehemals Bezirkshauptmann in Schär 
ding schreibt: Besten Dank für die freundliche 
Mitteilung. Sehr erfreut über die geschilderten 
Erfolge der Gesellschaft zur Schaffung einer 
Sammlung und zur Erhaltung des baulichen 
Charakters der Stadt Schärding halte ich den 
letzteren Zweck für den wesentlicheren und dank 
barsten Alte kleine Städte schaffen keine be 
merkenswerten Neubauten und passen auch 
solche nicht zum Gewände alter Zeit. Die kon 
sequente Erhaltung des bestehenden alten Cha 
rakters aber liegt in der Macht des Willeils 
und der vorhandenen Mittel, ist ein Gebot des 
guten Geschmackes und bildet eine Freude für 
das Auge, dessen Blick in nnsercr Zeit leider 
vielfach durch Mietkasernenbauten und unver 
ständige Neuerungen getrübt wird. 
Herr Dr. Hans Zöttl, k. k. Landesgerichtsrat in 
Eferding und Präsident des Stelzhamerbundes 
begrüßt freudigst seine liebe Vaterstadt und das 
in ihr neugeborne schöne Unternehmen und 
wünscht sich, auch demselben nützlich machen zu 
können, da ihm die Heimatstätte weiland seiner 
Mutter sehr am Herzen liegt. 
Zuwendungen. 
Der Sammler Nr. 6 beginnt bei Aufzäh 
lung der beschriebenen Gegenstände statt mit 25 
mit 26, aus dem Grunde, weil im Sammler 
Nr. 1 zweimal die Zahl 3 aufscheint, lvonach diese 
Korrektur notwendig ist. 
26 2 Stück Kanonenkugeln, Bollge- 
schosse, 10-Pfünder, welche während der Be 
schießung der Stadt am 26. April 1809 in das 
Geburtshaus des Dichters Michael Denis (Eigen 
tümer anno 1809 I. Meister, Lohnkutscher und 
Gastwirt) fielen. Geschenk des Herrn Franz 
Reiß. 
27. Diplom des k. k. Lyzeums in Linz, 
Oberösterreich vom Jahre 1868. Gut erhaltenes 
Wachssieget. Unterschrift des Protomcdikus Dr. 
Meisinger. 
29 Innnngschild dev Käcker;«r»ft 
in Schärding. Das Zinnschild besteht aus drei 
Teilen, die ausgespannt eine Höhe von 70 Zenti 
meter und eine Breite von 35 Zentimeter aus 
weisen. Der obere Teil, das eigentliche Schild, 
zeigt aus freierem Grunde von einem Eichenkranze 
umgeben links eine Doppelsemmel, in der Mitte 
eine Bretzen und rechts einen Wecken. Darunter 
die Jahrzahl 1810 Oben läuft das Schild in 
eine Krone zusammen, unten zeigen die gebun 
denen Enden des Eichenstranges einen Blumen 
strauß in sehr reiner Zeichnung. Rechts und 
links ist das Schild von zwei aufwärts stehenden 
Löwen gehalten. In dem Ansätze unten ist zu
	        
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