Volltext: Der Sammler 1. Jahrg. 1905 (1905)

12 — 
jedenfalls ein guter Gedanke, die verborgenen 
Schätze und kulturhistorischen Gegenstände in 
geeigneter Weise der Gegenwart zugänglich zu 
machen und. der Nachwelt zu erhalten. Bitte 
mich auch als unterstützendes Mitglied bei 
treten zu lassen". 
Hr. Oberingenieur Willibald Karg hatte auch die 
Güte, die Bauunternehmung von der zu errich 
tenden städtischen Sammlung in Kenntnis zu 
setzen und diese hat in der munifizentesten Weise 
den bedeutenden Betrag von 50 Kronen zur 
Gründung gewidmet. 
Hr. Felix Wieninger, Brauerei- und Gutsbesitzer, 
Bürgermeister der Stadt Dilshofen in Bayern, 
teilt auf die erhaltene Einladung umgehend mit, 
daß er sehr gerne bereit ist, als Mitglied des 
Unternehmens beizutreten, und selbes nach 
Kräften zu unterstützen und zu fördern. 
Hr. Peter Schneebauer, Oekonomie- und Stein 
bruchbesitzer in St. Florian, erwidert auf ein 
gestelltes schriftliches Ersuchen in der freund 
lichsten Weise wie folgt: „Daß ich den im 
v Steinbruche angestellten Polier angewiesen habe, 
für den Fall als wieder einige Üeberreste von 
vorsintflutlichen Tieren von den Arbeitern beim 
Abräumen im Steinbruche sich vorfinden 
sollten, dieselben sorgfältig zu sammeln eventuell 
zu überschicken". 
Fortsetzung folgt. 
Zuwendungen. 
6. Dir heil. Maria mit dem Christas- 
Kinde. Eine lebensgroße aus Holz geschnitzte 
Statue, bemalt und sehr gut erhalten. Ueberstellt 
in die städtische Sammlung von Herrn Franz und 
Frau Marianne Pinter. Die Statue ist ein ge 
lungenes Werk der Holzschnitzerei aus dem 17. 
Jahrhundert. Der überaus reiche Faltenwurf des 
Kleides und des Mantels treten auffallend hervor 
und geben der Darstellung eine Zeichnung, die so 
fort auf das Gefälligste wahrgenommen wird. 
Sowohl das Antlitz der hl. Maria als auch das 
Gesicht des Kindes sind edel und durchaus nicht 
stümperhaft gemacht. Die Holzstatue wurde nach 
einer auf der Rückseite vorfindlichen Ausschreibung 
vom damaligen Hausbesitzer Mathias Aichinger, 
des inneren Rates Strumpfwirker und seiner Frau 
am 1. Mai 1818 renoviert. Ab die Marienstatue 
einstmals an der Hausfront ihren Platz hatte, ist 
der bedeutenden Größe halber fraglich Wahr 
scheinlich hat dieselbe seinerzeit ihren Äufstellungs- 
platz im Vorhause des 1. Stockwerkes gehabt. 
Die städtische Sammlung hat durch diese wertvolle 
Spende schon am Beginne ihres Lebens eine 
außerordentliche Zierde erhalten, was als ein 
gutes Zeichen für das Gelingen zu betrachten ist, 
und daher freudigst begrüßt wird. 
7. Kirpferptattr. Graviert, mit reicher 
Randverzierung. Im Mittelfelde oben der heilige 
Nikolaus in den Wolken schwebend, von Engeln 
getragen, in einem Korbe an seiner Seite drei 
kleine Kinder, die zu ihm beten. Text: Gedenk 
zeichen der gnadenreichen Nikolai-Bruderschaft in 
dem lobwürdigen St. Georgen-Gotleshause zu 
Schärding im Ehurfurstentumb Niederbayern ge 
legen. Der ist in besagte 
löbliche Bruderschaft als Mitglied einverleibt wor 
den. Daß derselbe gedenken solle der jährlich und 
quatemberlichen heiligen Gottesdienste, sonderlich 
und womöglich an dem Feste St. Nikolaus 
besuchen an welchen zur Erhaltung berührter hei 
ligen Gottesdienstes und Beleuchtung der gewöhn 
liche Jahresschilling zu erlegen, künftig aber, außer 
Absterben ist dieser Zettl wieder allhero zu über 
senden, damit nicht allein bemeldeter Gottesdienst, 
sondern auch der Fürbitt aller lebenden Brüder 
und Schwestern zum Troste der armen Seelen 
genügen möge. Sc’ulp Part. Puchold St. Nicolau. 
ln. Joän. Mich. Socher. Größe der Platte 
25 Zent.: 13. Geschenk des Herrn Schlosser 
meisters Fr. Steinermann. - Die Schiffleutzeche 
oder St. Nikolai-Bruderschaft unter dem Schirme 
des damals als Wasserpalron hochverehrten 
St. Nikolaus feierte ihre Gottesdienste auf dem 
Nikolaus-Altare der St. Georgs-Stadtpsarrkirche 
und verschaffte im Jahre 1469 zu derselben 
3 Pfund ewigen Goldes von dem ihr eigentüm 
lichen Hause nächst dem Wassertore (Lamprecht). 
8. Dagrrerotijp - Kild des hochwürdigen 
Dechants I. Postlbauer, der zur Zeit der Glocken 
weihe Pfarrer in Schärding war. Dessen Grab 
stätte ist heute noch notdürftig am Friedhofe 
erhalten. Ein Granitobelisk, der unten die In 
schrift in Marmor trägt. Es wäre nicht unmöglich, 
daß diese Grabschrift eine Lamprechtische Arbeit ist. 
Das Bild ist angefertigt von Josef Kyrle sen. 
9. Porträt-Geiger«iilde Darstellend die 
Frau des Brauers Schö^mann (heute Hotel 
Lorenz). Ein ausgezeichnetes künstlerisches Ge 
mälde, das gewiß auch ein sehr gut getroffenes 
Bild darstellt. Die Maltechnik erinnert an die 
Kremserschmid'sche Schule. Zugleich ein seines 
Kostümbild aus 1800. Der Sammlung überstellt 
von Fräulein Josefine Peham. 
Fortsetzung folgt. 
Zahl der bisnun beschriebenen Gegenstände: 104. 
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