Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Kirche und UJallfabrt Maria Brunnentbal 
bei Schärding. 
Unter diesem Titel begegnen wir im Heft 
Nr. 8 der Monatsschrift für die ostbayerischen 
Grenzmarken, daS anläßlich des Heimattages im 
Monate August zu Passan zur Ausgabe gelangte, 
einer eingehenden Studie von A. Mietermieser in 
München, die nicht nur eine höchst erfreuliche 
Ergänzung unseres seinerzeitigen Aufsatzes bildet, 
sondern der wir besonders deswegen mit dem 
größten Interesse begegnen müssen, weil an Hand 
einwandfreier Quellen dargetan wird, daß die 
kunstvollen Handwerkerarbeiten in unserer Nach« 
barkirche durchaus ihren Ursprung im Schär- 
dinger Handwerke haben, llnsere Vereinszeitschrift 
„Sammler" bringt in ihren Nummern vom 
Jahre 1907 den ersten Hinweis darauf, ivieviel 
Schönes und künstlerisch Vollendetes die genannte 
Kirche in sich schließt, zeigt dies in zahlreichen 
Abbildungen und es ist schon in dieser Nieder 
schrift eingangs bemerkt: „Von zwei Seiten be 
trachtet erscheint es zeitgemäß, der Wallfahrts 
kirche Maria Brunnenthal unsere Aufmerksamkeit 
zuzuwenden, einerseits weil Lamprecht dieselbe 
einen Schatzkasten der Barocke nennt, und ander 
seits weil die dort befindlichen Arbeiten in den 
Hauptstücken nach ihren Schöpfern bestimmt 
werden konnten, woraus hervorgeht, daß im 
17. Jahrhundert das Knnsthandwerk in der Stadt 
Schärding, wo die Meister seßhaft waren, auf 
einer hohen Stufe stand." 
Der Verfasser A. Mieterwieser bestätigt das 
vollends und erweitert die Reihe der beim Bau 
und bei der Ausschmückung der Kirche tätig ge 
wesenen Meister um ein Bedeutendes. Wir er 
fahren auch den Namen des Malers, von dem 
das Altarbild gemalt wurde, das vor wenigen 
Jahren im Aufträge des Staatsdenkmalamtes 
einer kunstgerechten Renovierung unterzogen wurde. 
Bis dahin war nicht einmal eine Vermutung 
über des Künstlers Namen. Sogar den Anschaf 
fungsbetrag erfahren wir. Daß diese von uns 
äußerst begrüßenswerte Arbeit für die Kirchen 
geschichte Brunnenthals volle Beachtung verdient, 
ist selbstredend, und es erschiene uns daher sehr 
zweckmäßig, daß der Aufsatz in der oben erwähnten 
Monatsschrift vollständig zum Abdrucke im 
„Sammler" komme, doch die Zeitumstände ge 
statten dies dermalen nicht. Vielleicht wird dies 
später einmal möglich sein. Einstweilen verweisen 
wir alle jene, welche über die Kirche in Brun 
nenthai und über die einst dort beschäftigten 
Handwerksmeister aus Schärding sich eingehender 
unterrichten Fwllen, ans die genannte Monats 
schrift. E. K. 
IttiUeilungandielttitgliederdestflusealvereins. 
Die Mitglieder de§ Musealvereines, insbe- 
sonderS die auswärtigen und alle weiteren Be 
zieher des „Sammler" mögen das unregelmäßige 
und verspätete Erscheinen dieses Blattes für das 
das Jahr 1921, aus Gründen, die unschwer zu 
erraten sind, gütigst entschuldigen. Für das Jahr 
1922 wird bei den bekanntlich so hohen Papier 
preisen und Druckkosteil das Weitererscheinen des 
„Sammler" kauin möglich sein und müssen wir 
unsere Leser und Freunde ersuchen, vorläufig 
zuzuwarten, bis in dieser Angelegenheit die am 
3. April d. I. zusammentretende Jahreshaupt 
versammlung entschieden hat. Es wird sich auch 
nicht vermeiden lassen, daß der Mitgliederbeitrag 
bedeutend erhöht wird und deshalb bitten wir 
alle unsere Mitglieder, in jetziger schwerer Zeit 
dein Vereine nicht nur treu zu bleiben, sondern 
auch durch persöilliche Einflußnahme neue Mit 
glieder und Freunde für das Museum zu gewinnen 
und uns so zu helfen, das Vermächtnis Kyrle's 
treu zu hüten und weiterzuführen. 
Die vorstehenden Mitteilungen kainen schon 
im März l. I. zum Drucke. Die iildessen, und 
zwar ain 3. April tagende Jahreshauptversamm 
lung des Musealvereines hat bezüglich der Höhe 
der Jahresbeiträge, sowie der zeitweisen Ein 
stellung des Erscheinens des „Sammlers" Be 
schlüsse gefaßt und werden in dieser Beziehung 
die geehrten Vereinsinitglieder auf die unten fol- N 
gende „Verhandlungsschrift" verwiesen. Um Porto- 
ausgaben zu ersparen, liegt für die auswärtigen 
Vereinsmitglieder ein Posterlagschein dein vor 
liegenden „Sammler" bei, durch welcheil der 
Jahresbeitrag für 1922 übermittelt werden kann. 
Der Postabschnitt gilt dann als Bestätigung des 
einbezahlten Jahresbeitrages. 
Die Veteinsleitung. 
Uerbandlungsscbrift 
aufgenommen bei der Jahreshauptversammlung 
des Musealvertines der Stadt Schärding am 
3. April 1922 im ''Brauhause Baumgartner in 
Schärding. Beginn der Versammlung 8 1 /* Uhr 
abends, anwesend 23 Mitglieder. 
Der Obmann-SteKvertreter des Vereines, 
Direktor A. Deubler, eröffnet die Versammlung, 
heißt die erschienenen Mitglieder und Freunde des 
Museums herzlich willkommen und begrüßt ins- 
besonders den anwesenden Herrn Bürgermeister 
Dr. Birek. Es kommt ferner eine Zuschrift des 
Herrn Landesregierungsrates F. Petrak zur Ver 
lesung, in welcher derselbe das Fernbleiben von 
der Versammlung entschuldigt; außerdem haben 
noch mehrere Mitglieder ihre Abwesenheit ent 
schuldigt. Der Vorsitzende-widmet sobann einen 
tiefempfundenen Nachruf mit warmen Worten 
der Anerkennung und des Dankes dem vor zwei 
Monaten verstorbenen Begründer des Museums 
und Obmann des Musealvereines, Altbürger 
meister Eduard Kyrie; ebenso wird der im Jahre 
1921 verstorbenen Mitglieder Markus Holzl, Dr. 
Rich. Rußegger und August Spechtenhauser ge-