Volltext: Führer durch das Stodergebiet

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wie weitentfernter Heller Glockenton. Der Goldreichthum 
dieses Berges soll so groß sein, daß er es wert wäre, daß 
man ihn mit Schindeln eindecke und mit Muttern (Holz 
schüsseln) abtrage. 
Auf diesen Berg gierig alljährlich ein Wätscher, der am 
Frohnleichnamstage mit seiner Spitzkraxe einen Schatz davon 
trug. Die Leute beneideten ihn oft darum. Einmal schlichen 
einige Männer dem Wälschen nach und belauschten sein Ge 
heimnis. Seit dieser Zeit kommt er nicht mehr; auch der 
Schatz scheint verschwunden zu sein. 
10. Der Türken Hag. 
Die Türkenschanxe. 
Dort, wo die Bergstöcke des Warschencck und des Priel 
zusammenstoßen, befinden sich einige Jochübergänge. Einer 
derselben ist das Türkenhag (Unterbuchebner—Schaffer- 
Steiner—Reut, Bärenalpe— Türken Hag—Griming—Glanitz— 
Ennsthal—Steinach.) 
Man befürchtete, daß durch diesen Paß die Türken, 
welche bereits in Steiermark arg hausten, auch nach Stoder 
eindringen würden. 
Die Stvderer errichteten jedoch aus Steinen eine ge 
waltige Mauer, die von Fels zu Fels reichte; davon hat 
dieses Hochjoch den Namen „Türkenhag". 
11. Der Salzsteig. 
Um die Bauern in Stoder, die vorzeiten lutherisch 
waren, zum Uebertritte zur katholischen Religion zu gewinnen, 
wurde die Einfuhr des Salzes ins Thal strenge verboten und 
alle Straßen abgesperrt. 
Allein die Stöderer ließen sich diesen unentbehrlichen 
Artikel durch Schwärzer von Aussee bringen. Es war aber 
dies ein lebensgefährliches Geschäft, und weil jeder Mann 
nur einen Sack voll tragen konnte, wurde das Salz damals 
ungemein theuer. 
12. Die fliegenden Stvderer. 
Einmal wollten Stvderer (von der Trogleiten am 
Tamberg ! über das Thal znr Kirche hin fliegen. Sie banden 
sich Schweinsblasen au den Leib und nahmen Gänseflügel 
in die Hände; aber als sie abfliegen wollten, fielen sie 
zur Erde.
	        
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