Volltext: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs Nr. 23 (Nr. 23 / 2013)

24 Roger M. Allmansberger nahme, die Du uns anläßlich der Operation meiner Frau geschrieben hast. Wir konnten Seffi nun schon wieder aus dem Spital heim bringen. Sie muß zwar noch liegen, aber sonst ist alles gut verlaufen. Auch der Befund ist bereits da: Gott sei Dank negativ! Du weißt, welcher Stein einem dabei vom Herzen fällt!“109 Das Verhältnis zu seiner Frau kann man also als durchaus liebenswert einschätzen, wobei eine gewisse Abhängigkeit von ihr zu be- merken ist. Ohne sie wollte er weder verreisen, weil sie sich „dann wieder sehr leid“ sah,110 noch kam er mit ihrer Abwesenheit klar, weil seine „Ver- sorgung“ dadurch „(etwas) erschwert“ war.111 Als Josefa im Herbst 1967 einen schweren Herzanfall erlitt, ist seine Betroffenheit aus einem Brief an einen Kollegen regelrecht spürbar: „Ich musste sie innerhalb kurzer Zeit (in einem fast nicht mehr ansprechbaren Zustand) ins Spital bringen, wo sie nun schon die 8. Woche liegt. Ich besuche sie täglich dreimal. Erst seit einigen Tagen zeigen sich erste Anzeichen einer Besserung. Es ist aber sicher, dass sie noch den ganzen Oktober und vielleicht auch die ersten Wochen des Nov. im Krankenhaus bleiben muß. Nachher muß sie auf Kur nach Meran. Leider ist sie nicht fähig, allein gelassen zu werden. Deshalb werde ich sie dahin begleiten müssen.“112 Besonders hart traf ihn, als seine Frau zu Weihnachten 1978 einen „äußerst schmerzhaften Bandscheiben- oder Ischiasanfall“ erlitt „und praktisch bewegungsunfähig“ war: „Jetzt liegt sozusagen die gesamte Hausverwaltung, Kranken-, Essens- und Hundeversorgung zusätzlich zu meinen vielen wiss. Arbeiten allein auf mir. Ein bißchen anstrengend, die Geschichte“.113 Und sie sollte noch anstrengender werden, als seine Frau zu Neujahr 1979 „mit einem neuerlichen Bruch des Schrittmachers zur (3.) Herzoperation ins Spital“ eingeliefert werden musste. Hinzu kam, dass er zu Weihnachten „recht ungeschickt gestürzt“ war und sich eine Rippenfellent- zündung zugezogen hatte, die er allerdings wegen der Erkrankung seiner Frau nicht behandeln lassen wollte. So „laborier(te)“ er „nun mit etlichen Schmerzen herum“.114 Josefa Maria Genovefa Burgstaller – wie sie mit vollständigem Namen hieß – überlebte ihren Mann nur um eineinhalb Jahre. Sie verstarb am 1. Oktober 2001 um 3.20 Uhr in ihrem gemeinsam errichteten Haus im „Zaubertal“ in Leonding bei Linz.115 109 Ebd.: Brief Burgstaller an Haberlandt (3.3.1958) 110 Ebd.: Brief Burgstaller an Weyns (25.1.1958) 111 Ebd., Sch. 85: Brief Burgstaller an Währen (undatiert) 112 Ebd., Sch. 86: Brief Burgstaller an Lurker (9.10.1967) 113 Ebd., Sch. 88: Brief Burgstaller an Richthofen (2.1.1978) 114 Ebd.: Brief Burgstaller an Korell (17.1.1979) 115 Amt der oö. Landesregierung, Personalabteilung, Personalakt Dr. Ernst Burgstaller (0.10. 2001), Sterbeurkunde von Josefa Maria Genovefa Burgstaller
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