Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
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fenstern versehen, außen weißes Glas, innen Glasmalerei. Gegen¬ 
wärtig sind sämtliche äußere Verglasungen, die zwei dreiteiligen, 
die Rundfenster, die Fenster der Nebenräume und die zwei mittleren 
des Presbyteriums auch in Bezug auf die Glasmalerei fertig gestellt. 
Die noch fehlenden Gemäldefenster sollen bis Weihnachten geliefert 
werden. Sämtliche Fenster werden von der Tiroler Glasmalerei¬ 
anstalt in Innsbruck hergestellt. 
Ser Beginn des Gottesdienstes. 
Es entspricht dem kirchlichen Brauche, ein für den Gottesdienst 
bestimmtes Gebäude, wenn es noch vor seiner Vollendung wegen 
-ringender Verhältnisse für den Zweck gebraucht werden soll, zu 
segnen, wenn es aber vollendet ist, zu weihen. Die Segnung 
wird Benediktion, die Weihung Konsekration genannt. Erstere wird 
gewöhnlich durch einen vom Bischof delegierten Priester, letztere durch 
den Bischof selbst vorgenommen. Zur Segnung der Herz-Jesu-Kirche 
in Wels kam der Bischof Franz Maria von Linz nach Wels. Am 
festgesetzten Tage, am 25. November 1907, einem Montage, kam er, 
begleitet von dem Domherrn Kolda, in früher Stunde am Bahn¬ 
höfe an. Von Vertretern des Kirchenbauvereines empfangen, fuhr 
er in den festlich geschmückten Zellerhof. Dort hatte sich bereits der 
Klerus von Wels und Umgebung eingefunden. Hier begrüßte die 
kleine Marianne Gleiter, die Tochter des Schriftführers, den Ober¬ 
hirten mit einem herzigen, von Fräulein Susanne Schraffl ver¬ 
faßten Gedichte. Dann ging der gesamte Klerus mit anderen, die 
sich anschlössen, in festlichem Zuge zur Kirche, vor der sich eine große 
Volksmenge angesammelt hatte, und die Feuerwehren von Lichten¬ 
egg, Pernau und Puchberg die Ordnung aufrecht hielten. Hier 
waren unterdessen der Bezirkshauptmanu Graf Lodron, Bürger¬ 
meister Dr. Schauer mit mehreren Gemeindeausschüssen, Ober¬ 
landesgerichtsrat Dr. Kubinger, Reichsratsabgeordneter Weiß, 
die Gemeindevorsteher von Lichtenegg, Pernau und Puchberg mit 
den betreffenden Ausschüssen, Baumeister Schlager und der Aus¬ 
schuß des Kirchenbauvereines eingetroffen. Auf dem Wege vom 
Zellerhof zur Kirche und ebenso von der Kirche gegen die Stadt 
hinein waren zahlreiche Flaggenmaste aufgestellt, die von der Stadt¬ 
gemeinde beigestellt waren. 
Bischof Franz Maria nahm die heiligen Zeremonien vor, be¬ 
sprengte also das Gebäude innen und außen mit Weihwasser und 
sprach mit den übrigen Priestern die dazu gehörigen Psalmen und 
Gebete. Dann bestieg er eine provisorische Kanzel und sprach in 
eindringlichen Worten über die Gefahren der Zeit und die Not¬ 
wendigkeit der Gotteshäuser. Hierauf zelebrierte Dechant Flotzinger 
am Altare die erste heilige Messe, und zwar für alle lebenden und 
verstorbenen Mitglieder und Wohltäter des Herz-Jesu-Kirchenbau-
	        
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