Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

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An der Straße, die von Wels nördlich über die schotterige, 
aber doch durch der Menschen Fleiß mehr oder weniger dicht be¬ 
wachsene Heide nach Eferding führt — von den Welsern die Efer- 
dinger Straße genannt — stand in der ersten Hälfte des 19. Jahr¬ 
hunderts eine kleine, ganz einfache Kapelle. Ihr Platz war fast an 
der Grenze des Stadtgebietes. Kein Haus in nächster Nähe. Nur 
ein Stückchen weiter und man überschritt mit der Stadtgrenze die 
alte Römerstraße, welche einst, abgesehen von der durch die Stadt 
führenden Linzer Gasse, den Verkehr von Ost nach West, von Linz 
nach Lambach, vermittelte, später aber fast in Vergessenheit geriet, 
als die näher der eigentlichen Stadt sich hinziehende Eisenbahn den 
Verkehr an sich zog. 
Die Kapelle stand an der Eferdinger Straße, wenn man nord¬ 
wärts ging, rechter Hand. Durch ein eisernes Gitter sah man hier 
ein frommes Bild: Maria hilf! Die Leute benannten aber das Ganze 
doch mit dem allgemeineren Namen Kreuz und das dahinter nach 
Osten liegende, durch die beiden Straßen abgegrenzte Grundstück 
die Kreuzpoint. 
Besitzer derselben war seit 1838 ein gewisser Plohberger. Er 
baute hier kleinweise ein Hans mit nur ebenerdigen Räumen und 
kaufte Grund dazu. Nachdem er gestorben war, vermählte sich die 
Witwe mit einem Wirtssohn aus St. Agatha namens Zeller. Nach 
ihrem eigenen Tode heiratete Zeller eine Höbartl-Tochter aus Rotten, 
Pfarre Scharten, namens Maria Bauer. Nicht lange genoß er des 
häuslichen Glückes; erst 44 Jahre alt, starb er. Die Witwe, Maria 
Zeller, führte sodann elf Jahre lang den einfachen Hanshalt weiter. 
Sie hätte mehrmals Gelegenheit gehabt, wieder zu heiraten; aber 
sie wollte nicht. Endlich gab sie dem Drängen ihres in Wels woh¬ 
nenden Bruders nach und verehelichte sich mit dem von Buchkirchen 
gebürtigen Andreas Moser, der somit jetzt der „Zeller" wurde; bettn 
dieser Name oder ausführlicher „Zeller in der Heibe" hatte sich auf 
bem Hause festgesetzt. 
18 Jahre lang arbeiteten Moser unb seine Frau fleißig mit- 
eittanber. Dann starb letztere im Jahre 1886. Nun heiratete Moser 
eine Bauerstochter aus einem bet größten Häuser im Umkreise, bem 
„Meier zu Neichen", b. h. zu bett Eichen. Begreiflich, baß ihr bas 
Hartl, Milde Beiträge. 1
	        
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