Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden.
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Kranke gleichzeitig in Behandlung. Der oberösterreichische Landes¬
ausschuß hatte, vom Landtage ermächtigt, der Anstalt, soweit sie
mcht nach der Bestimmung der Kreuzschwestern, die hiemit dem
Wunsche vieler Kranken Rechnung tragen wollten, eine Privatlkinik
sein sollte, den Charakter der Oöffentlichkeit zuerkannt.
Zu denen, die über das neue Krankenhaus, um es zu emp¬
fehlen, redeten und schrieben, gehörte auch der Verfasser dieses
Berichtes, Dr. Alois Hartl. Er war in den Jahren 1902 bis 1907
im Provinzhanse der Kreuzschwestern neben dem Spiritual als Seel¬
sorger tätig. Als ihn die Einladung traf, am 6. September 1903 in
emer Versammlung des katholisch-politischen Kasinos in Wels eine
Irede zu halten, sprach er im Vereinssaale, Bezug nehmend auf den
fortschreitenden Bau des Krankenhauses, über die Krankenpflege im
allgemeinen und über die durch die Kreuzschwestern geübte im be¬
sonderen wobei er hervorhob, daß die Stadt Äels bet erste Ort
nt Oberösterreich war, der Kreuzschwestern, und zwar int Jahre 1860,
zu erhalten das Glück hatte. Als das Krankenhaus eröffnet war,
M. Art unb Einrichtung sogleich in einem Wiener
^blatte für bte Geistlichkeit (Korresponbenzblatt für ben katho-
lefamtt November 1903) burch einen längeren Aufsatz
Daß ber Betrieb bes Krankenhauses einen guten Fortgang nahm
und da,z tnsbesonbere bie öffentlichen Behörben bamit'sowie mit
bem ausgebehnten Wirken der ber gleichen Provinz angehörigen
Ärenzschwestern überhaupt zusrieben waren, ergibt sich unter auberm
anv ber Tatsache, baß im Mai 1905 ber Provinzoberin Borromäa
eine kaiserliche Auszeichnung, nämlich bas golbene Verbienstkren; mit
ber Krone, verliehen wurde. Der Verfasser bieses Berichtes aber trat
oalb baratts nttt bem Krankenhause in Wels in noch nähere Ver¬
übung, indem er im Juni unb Juli besselben Jahres an vier anf-
etnanberfolgenben Sonn- unb Feiertagen, von Linz herausfahrend,
tu ber Kapelle bes Krankenhauses für ben auf Urlaub befindlichen
Hausfeelforger den Gottesdienst hielt.
Langsam voran.
Nicht so rasch wie mit bem Krankenhausbau oder früher mit
dem Ban der Kinderbewahranstalt ging es mit dem der neuen Kirche
voran. Ein Remter in der brüten Generalversammlung, Jänner 1903
hatte zwar, wie erwähnt, ben Wun'ch ausgesprochen, baß noch int
nämlichen ^ahre ber erste Spatenstich gemacht werden möge. Allein
angesichts des Kassenstandes, ber in jener Versammlung bekannt
gemacht würbe, war ein solcher Wunsch wohl nur eine rebnerische
Ach bis zur nächsten Generalversammlung,bte ant 6. März
^stattfanb, besserten sich bie Einnahmen nicht so erheblich, daß
Die Entschetbung über ben Beginn des Baues schon gebrängt hätte