Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
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sä enter ung des Stückes viele Verdienste erworben. Anch der hübschen 
Kostüme sei Erwähnung getan, welche Frau Swanda schon durch 
etne Reihe von Jahren zu den Ausführungen der Anstalt beizustellen 
die Güte hat. Nach Beendigung des Spieles fand an beiden Abenden 
die Enthüllung des Christbaumes und die Verteilung der Christ¬ 
geschenke statt. Der Moment, wo den Augen der Kinder sich der 
Weihnachtsbaum darbietet, ist wohl der feierlichste und rührendste 
des ganzen Abends. Da steht die schlanke Tanne, mit schimmerndem 
Schmuck bedeckt, mit ihren hellbrennenden Lichtern, lachend und 
leuchtend wie mit ebensoviel Engelsangen, die sich froher Kinder 
freuen; und doch auch wieder so ernst steht sie da, als schaue sie nur 
auswärts, weit hinaus über alle Menschen, in den Himmel hinein, 
zum Christkind empor, das segnend seine Hände breitet über die 
Ktnderschar. Und wie lieb, wie herzerquickend ist der Anblick der 
Kleinen! Die Wangen glühen vor Freude und in den Augen leuchtete 
hell, die Blicke hängen in stummer Bewunderung an dem Sichter« 
bannte und dann gleiten sie hinüber zu den langen Tischen mit all 
den herrlichen Gaben, die ihrer harren, und laute Freude erfüllt 
dte Halle, Kinderjubel aus frohbeglückten Kinderherzen, wohl die 
schönste Melodie, die je ersonnen. O Weihnachtszeit, o selige Zeit, 
wett öffnest du die Herzen der Menschen dem Glücke, aber nicht nur 
dem des Empfangens, nein, auch dem des Gebens, des Beglückens 
anderer, des Beglückens der Armen, derer, die sonst nicht teilnehmen 
konnten an dem Jubel, an der Freude der heiligen Weihnachtszeit, 
für die sonst diese lichtumflossene Zeit dunkel und traurig bliebe. 
Angesichts des Christbaumes hielt, ant ersten Tage Se. Hoch¬ 
würden der Herr geistliche Rat und Stadtpfarrer Flotzinger eine 
Ansprache an die Versammelten, die durch die Wärme ihres Tones 
und ihren Inhalt den freudigsten Beifall aller erregte. Er erinnerte 
daran, daß die heutige Feier eigentlich ein Jubiläum sei, indem es 
gerade 20 Jahre her sei, daß die Weihnachtsfeier in der städtischen 
^Evfesthalle stattfindet; vor 20 Jahren habe die Kleinkinderüewahr- 
■anstalt nur ein kleines Hans besessen, nunmehr besitzt sie in der 
Fabrtkstraße ein stattliches Heim und Heuer sei in der Neustadt zu 
Wels etne wettere Anstalt eröffnet worden, da die alte dem Bedürf¬ 
nisse nicht mehr genügen konnte. Daß aber alles dies geschaffen 
werden konnte, fei dem Wohltätigkeitsfinne der Bewohner von Wels 
in erster Linie zu danken. Innige Worte des Dankes widmete der 
hochwürdtge Redner darum allen, allen, die mitgeholfen haben an 
dem Bau beider Anstalten; er selbst könne nur Worte des Dankes 
finden, den wirklichen Lohn werde einst Gott der Herr allen zuteil 
werden lassen. Mit Worten ehrfurchtsvollsten Dankes gedachte der 
Hochtouringe Redner Ihrer kaiserlichen und königlichen Hoheiten, des 
durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Salvator und der durch- 
*?nchttgften Frau Erzherzogin Marie Valerie, höchfttoelche zur 
Chrtstbauntfeier für arme Kinder auch Heuer wieder bie namhafte 
Hartl, Milde Beiträge. o
	        
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