Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

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Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
Bezirkshauptmann Ripelly legte als Obmann des Bezirks¬ 
schulrates in geistvoller Rede die Notwendigkeit und den Segen der¬ 
artiger Anstalten vom erziehlichen Standpunkte dar, beglückwünschte 
den Kirchenbauverein zu seinem großen Werke und wünschte dem 
weiteren Wirken desselben Segen nnd Gedeihen. 
Bürgermeister Dr. Schauer begrüßte im Namen der Stadt 
Wels Ihre kaiserliche Hoheit und Se. bischöfliche Gnaden ehrfurchts¬ 
voll und schloß sich den Ausführungen des Bezirkshauptmannes mit 
Worten wärmster Anerkennung und vollsten Dankes an. 
Vereinspräsident Flotzinger entwickelte den Gedanken: „Liebe 
hat das Hans gebaut, Dankbarkeit wird es bewahren." Er dankte 
tiefbewegt allen Wohltätern des Kirchenbauvereines, insbesondere 
^zhrer kaiserlichen Hoheit der durchlauchtigsten Protektorin, auf welche 
er ein dreifaches Hoch anstimmte. Sodann bat er die hohe Frau, 
die Anstalt für eröffnet zu erklären. 
Die Kaiserstochter Erzherzogin Marie Valerie trat nun vor 
und sagte: „Mit Freude habe ich das Protektorat über den Herz- 
^efu-Kircheubauverein der lieben Stadt Wels übernommen und mit 
Interesse ans den Ausweisen ersehen, wie viele und große Opfer 
zu diesem edlen Zwecke gebracht worden sind. Möge die erste frucht 
derselben — diese schöne Anstalt — recht viel.Gutes wirken und 
unter dem Schutze des göttlichen Herzens Jesu recht blühen und 
gedeihen! Mit diesem innigsten Wunsche erkläre ich die Anstalt für 
eröffnet." . 
, Eine Strophe des Liedes „Großer Gott, wir loben dich", von 
der Musikkapelle mitgespielt, folgte den Worten der Erzherzogin. 
Sodann sprach ein Mädchen (die Arbeiterstochter in der Neu¬ 
stadt Maria Nußdorfer) einen schwungvollen längeren Epilog, der 
die ganze glänzende Versammlung mit Begeisterung erfüllte. Die 
Erzherzogin und der Bischof ließen sich die Verfasserin der poetischen 
^estgrüße und des Epilogs, die Lehrerin an der Kaiser-Franz-Iosef- 
Madcheuvolksschule in Wels Susanne Schraffl, vorstellen und zeich¬ 
neten sie durch Worte huldvollster Anerkennung aus. Auch für die 
«einen, beherzten Deklamatorinnen hatte die durchlauchtigste Frau 
Worte voll herzlicher, mütterlicher Liebe. Viel bemerkt wurde, wie 
^hre kaiserliche Hoheit aus den ehrwürdigen Priestergreis Dechant 
Edtbauer zuschritt und ihn sichtlich erfreut voll Huld und Liebe 
begrüßte. 
_ Die Abfahrt der höchsten Herrschaften und des bischöflichen 
Oberhirten erfolgte unter stürmischen Ovationen der in den Straßen 
sich stauenden Menschenmenge ans der Fadingerstraße zur Efer- 
Dmger Straße^ und zum Bahnhöfe. Nach Schluß der Feier wurde das 
Anstaltsgebäude von zahlreichen Festteilnehmern besichtigt.
	        
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