Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

18 Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
Nach dieser mit größtem Beifalle aufgenommenen Rede wurde 
die Absendung folgenden Telegrammes beschlossen: 
Kammervorstehung Ihrer kais. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erz¬ 
herzogin Marie Valerie, Wallsee. — Die außerordentlich zahlreich besuchte 
Generalversammlung des Herz-Jesu-Kirchenbauvereines in Wels bittet, Ihrer 
kaiserlichen Hoheit, der höchsten Protektorin, ehrfurchtsvolle Huldigung und 
Versicherung dankbaren Gebetes zu unterbreiten. Josef Flotzinger, Präsident. 
Dem Tätigkeits- und Kasseberichte, den der Schriftführer Doktor 
Greiter vortrug, war zu entnehmen, daß die Einnahmen bisher 
33.690 K und die Ausgaben 22.318 K betrugen. 
Nach Vortrag dieses Berichtes ließ der Präsident eine längere 
Panse eintreten, in welcher der Gastwirt Weberbauer mit seinen 
allseits befriedigenden Speisen und Getränken zur Geltung kam. 
Dann sprach Präsident Flotzinger über seine Romfahrt. Alles 
horchte gespannt zu, obwohl oder vielleicht weil der Redner schon 
in der „Welser Zeitung" drei lange Pilgerbriefe veröffentlicht hatte. 
Er behandelte in diesem Vortrage die wichtigsten Heiligtümer der 
Stadt Rom in klaren und anschaulichen Erzählungen und Schilde¬ 
rungen, die am Schlüsse mächtigen Beifall auslösten. Nachdem der 
Redner allen, die sich um den Verein und diese Versammlung verdient 
gemacht hatten — besonders dem Schriftführer Dr. Greiter für 
seine unentgeltliche Mühewaltung — gedankt,, schloß er die Ver¬ 
sammlung mit einem Hoch auf die höchsten Gewalten und auf die 
hohe Protektorin. 
Von letzterer traf bald nach der Versammlung ein Dank in 
Form eines von der Hofdame Gräfin Bombelles an den Vereins¬ 
präsidenten gerichteten Schreibens ein, welches folgende sehr ehrende 
und aufmunternde Stelle enthält: „Ihre kaiserliche Hoheit spricht 
Euer Hochwürden und allen Teilnehmern an der Generalversamm¬ 
lung des Herz-Jesu-Kirchenbauvereines in Wels für das übersandte 
Huldigungstelegramm und ganz besonders für das Gebet höchstihren 
gnädigsten, wärmsten Dank aus. Mit großer Freude sah die Frau 
Erzherzogin aus den eingesandten Ausweisen, daß die Teilnahme 
eine allgemein recht rege ist, und wünscht vom Herzen diesem schönen 
Werke zu Gottes Ehre ein recht glückliches Gedeihen." 
In den Ausweisen der Monate November und Dezember 1900 
finden wir als Spende von ungenannter Seite ein auf 1200 K 
lautendes Sparkassebuch. Ferner je 200 K von Frau Berta No¬ 
wotny am Sterbetage ihrer seligen Schwester Frau Betty Ezischek 
und von Frau Anna Schüller, Besitzerin des Scherhaufgutes in 
Niedertann „zur Danksagung am Schlüsse des Jahres". Je 100 K 
von Herrn und Frau Dr. von Pachmann, von Abt Theobald Gras¬ 
bö ck in Wilhering und von zwei Ungenannten. Andere ansehnliche 
Spenden gaben: Der Kammervvrsteher des Erzherzogs Franz Sal¬ 
vator, Freiherr von Lederer, der Rittmeister Kasimir Gras Le- 
dochowsky, die Kaufmannswitwe Maria Danzer, der Ober-
	        
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