Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
11. Wenn eine geistliche Körperschaft berufen wird, so möge es 
eine solche sein, die mit ihrem eigenen Gelde Bauten aufführt, wie 
sie sonst der Kirchenbauverein aufgeführt hätte, auch ein Vereinshans, 
nachdem der Welser Gesellenverein sein noch nicht abgezahltes Haus 
bald nach dem Kriege verkauft hatte. 
Keine von all diesen Meinungen fand die allgemeine Zustim¬ 
mung. 
Damit auch der Witz zu seinem Rechte komme, wurde einem 
Barbier, der gerne Neuigkeiten anhörte und sie wieder weiter gab, 
der „Bär" aufgebunden, die Herz-Jesu-Kirche sei verkauft worden 
bis auf einen Turm, der an die Vorstadtpfarrkirche angesetzt werden 
solle. Der Barbier ließ sich diesen Bären wirklich aufbinden. Dafür 
kam er in die nächste Faschingszeitung. Da wurde zu einer 
„Schaustellung am Marktplatze" eingeladen. „Nur drei Tage!" 
Besichtigung des „größten Bären, der je einem Menschen aufgebunden 
wurde!" 
3er Kriegemltar. 
Um die Mitte des Jahres 1918 nahm der Kirchenbauverein, 
wie bereits erwähnt, die Aufstellung eines neuen Altares in Angriff. 
Das nächste, was hiefür geschah, war die Sammlung besonderer 
Spenden. Bis Dezember waren 2394 K beisammen, bis zum gleichen 
Monate des folgenden Jahres 6685 K. 
Um aufs einzelne einzugehen, feien folgende Angaben gemacht: 
M. I. in P. als Allerseelengabe 1000, Opfergang bei der goldenen 
Hochzeit des Mesners Bubendorfer 312, bei der Kriegsprozession am 
8. September 200, Matthias Kraxberger (Scherhaus) in Niedertann 
200, F. F. zur Danksagung 100,1. Bauer auf das Grab seines einzigen 
Sohnes Johann 100, Ungenannt 100, Bischof Johannes Maria 100, 
Jungwirth 100, zwei Schwestern in Lambach 1000 (Obligation), 
Nationalrat Weiß und Frau 1000, Primär Dr. Reinstaller auf das 
Grab seines verstorbenen Bruders 100, Frau Josefine Blaimschein 100. 
Den Plan des Altares hatte Dombaumeister Schlager ent¬ 
worfen. Der Unterbau sollte wie beim Hochaltare aus Marmor, der 
Aufban von Holz sein. Leider mußte man bald erkennen, daß die 
Kosten des Unterbaues, für welchen die Marmorwerke in Oberalm 
den Voranschlag machten, so bedeutend seien, daß man auf die Aus¬ 
führung desselben aus Marmor werde verzichten müssen. In der Tat 
faßte der Vereinsausschuß, als die Teuerung immer höher stieg und 
auch die Oberalmer Marmorwerke ihre Preissätze erhöhten, den Be¬ 
schluß, den Unterbau ebenso aus Holz herstellen zu lassen, wie dies 
für den Aufbau geplant war. Die Arbeit wurde dem Bildhauer 
Engelbert Streif in Wels übertragen. Während derselben sammelten 
die beiden Pfarrämter die Namen derjenigen Krieger, welche auf 
dem Altare durch eine Inschrift verewigt werden sollten. Es wurde
	        
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