172 Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden.
Die erwähnten Legate stammen aus folgenden Nachlässen:
Von Herrn Jakob Wallnstorser in Lambach 1000, von Frau Theresia
Andorser 1759 und außerdem 400 für die Anstalt, von Frau Juliana
Jungreithmair 2000 und von Rosina Eder 100 K.
Dem Vereine wurden ferner 1000 K Kriegsanleihe mit Vor¬
behalt der Zinsen gespendet.
Angekauft wurden 6000 K Nominale der 4. Kriegsanleihe und
um 300 K 10 Stück österreichische Note-Kreuz-Lose.
Unter Einrechnung des früheren Besitzes an Wertpapieren im
Nominalwerte von 29.500 K ist derselbe hiemit auf 36.800 K ge¬
stiegen.
Die Gesamtausgaben betrugen 62.897 K. Sie beziehen sich '
aus folgende Posten: Abzahlung an Kapitalsgläubiger 27.000, Ein¬
deckung der Türme mit verzinktem und verkupfertem Eisenblech 8301,
Ratenzahlungen für das Kirchenpflaster 6300, Zeichnung 4. Kriegs¬
anleihe 5679, Zinsen für Kapitalsschuld 5431, vorbehaltene Zinsen
1630, Kirchenersordernisse 2154. Die weiteren Ausgaben betreffen
Steuern und Assekuranzen, Reparaturen, Kind erb ew ahranstalt^
Druckkosteu, Elektrizitätswerk und Verschiedenes.
Nach Abrechnung der Ausgaben von den Einnahmen ergibt sich
mit Ende Dezember 1916 ein Aktivrest von 3102 K in Barem und
36.800 K in Wertpapieren.
Die Gesamteinnahmen seit der Gründung des Vereines betragen
1,099.166 K. Für den Bau und die Einrichtung der Kirche wurden
bisher 753.496 K ausgegeben.
Die Bauschuld ist im abgelaufenen Jahre um 33.300 K gesunken
und beträgt dermalen 81.780 K. Den Lasten stehen die Werte gegen¬
über, die im Zellerhofe, den Baugründen und in der Kinderbewahr¬
anstalt investiert sind.
Der Berichterstatter fügte diesen zahlenmäßigen Angaben fol¬
gende Betrachtung bei: „Der Herz-Jefu-Kircheubauvereiu hat im
Jahre 1916 die Wirkungen des Krieges wieder stärker zu fühlen be¬
kommen. Die allgemeine Erschwerung der wirtschaftlichen Verhält¬
nisse durch die fortschreitende Teuerung ließen ein wesentliches Zurück¬
gehen der Spenden gegenüber den Jahren des Friedens erkennen.
Sehr schmerzlich empfand der Verein die eiserne Hand des Krieges
durch den Verlust des erst vor einem Jahre aufgedeckten Kupferdaches
an den beiden Türmen, welches bekanntlich dem Vaterlande zu
Kriegszwecken übergeben werden mußte. Wenn es trotzdem möglich
war, die erheblichen laufenden Auslagen zu decken und auch noch
eine Kapitalsrückzahlung von 27.000 K zu leisten, so ist das besonders
auf den Verkauf des Baron Sala-Hauses, auf eine Anzahl größerer
Spenden und Legate sowie auf den Ueberschuß zurückzuführen,
der sich aus dem Erlöse des Dachkupfers gegenüber den Kosten der
Neueindeckung ergeben hat."