Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 165 
anderes Ausschußmitglied, Bürgerschuldirektor Ebster. Demselben 
war zu entnehmen, daß die Einnahmen des Jahres 1914, haupt¬ 
sächlich infolge des Krieges, gegen die früheren Jahre etwas zurück¬ 
geblieben waren, aber doch die stattliche Höhe von 33.000 K erreichten, 
wozu drei größere Legate wesentlich beitrugen. Den Einnahmen 
entsprechend waren die Ausgaben, so daß noch eine Schuldenlast 
von 127.000 K zurückblieb. 
Der Vereiuspräfident Dr. Audliuger gedachte in seinem 
Jahresberichte einer stattlichen Reihe von Wohltätern, besonders 
der Frau Baronin Sala; er erwähnte dankend das Entgegenkommen 
der Gemeindevorstehung und die Mithilfe des Verschönerungsvereines 
bei der Gartenanlage um die Kirche. Die Glocken sind jetzt abgezahlt, 
ebenso die Uhr. Der Präsident schloß mit der eindringlichen Mahnung, 
auch in dieser harten Zeit die Kirche nicht ganz vergessen zu 
wollen. 
Der Vereinsausschuß wurde durch die Wahl des Arbeitervereins¬ 
obmannes Gröplbauer in der Linzergasse ergänzt. 
Ein anderes Ereignis im April war die am Sonntag den 25. 
um y23 Uhr nachmittags von der Stadtpfarrkirche aus von beiden 
Pfarren unternommene Prozession zur Herz-Jesn-Kirche. Sie galt 
als herkömmliche Markus-Prozession und als Kriegsprozession zu¬ 
gleich. Durch die zahlreiche Beteiligung des Volkes und durch ihren 
erbaulichen Verlauf glich sie den beiden im Jahre 1914 abgehaltenen 
Kriegsprozessionen. Auch am ersten Sonntag im Oktober, Vorabend 
des Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers, wurde wieder eine solche 
gehalten. Die Sammlung zur Linderung der Kriegsnot ergab dabei 
jedesmal ungefähr 200 K. 
Der Ausweis für den Monat April war bedeutsam. Einer 
Zahlung von Erbgebühren nach Baronin Sala im Betrage von 
6300 K stand eine Spende in gleicher Höhe von ungenannter Seite 
gegenüber. Die Deckung der Türme erforderte als 2. Rate 5000 K; 
aber eine gleich hohe Spende von Ungenannt hob die Wucht dieser 
Zahlung auf. Matthias Hoiß spendete anläßlich seines 70. Geburts¬ 
tages 100, Ungenannt zu Ehren der schmerzhaften Mutter Gottes 
ebenfalls 100. Die Bauschuld sank um einige tausend Kronen, aber 
die Bankschuld stieg entsprechend in die Höhe. 
Im Mai und Juni konnte die Bauschnld zum weiteren Sinken 
gebracht werden, und zwar durch einige größere Spenden: Un¬ 
genannt 1000,600,300, Legat nach der verstorbenen Frau Wilhelmine 
Vielgnth in Salzburg 600, Ungenannt 5000, Legat nach der verstor¬ 
benen Frau Jnliana Moser 2366, Jakob Breitenfellner in Lachen 100, 
Andreas Allzinger, Frau Anna Schüller, Ungenannt aus Guns¬ 
kirchen.
	        
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