Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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auch mit kindlichem Gehorsame unterwerfe. Vielfach 
lohne der Himmel I. Majestät mütterliches Wohlwol¬ 
len, das mich bei Erfüllung meiner Pflichten stets 
aufrecht erhalten, bei meiner Kränklichkeit und den 
damit verbundenen Leiden mich stärken, und mir und 
meinen Mitschwestern unvergeßlich bleiben wird." — 
In der That litt sie hülftos forr, aber voll Fas¬ 
sung und Ergebung in den göttlichen Willen, ohne 
daß sie bei ihrer gewohnten Thätigkeit sich selbst Ru¬ 
he gönnen wollte. Das Uebel nahm zu, und damit 
auch die Leiden, so daß sie in den letzten Zeiten kaum 
mehr wußte, wohin sie den ermüdeten, ganz erschöpf¬ 
ten Körper wenden sollte, um nur wenige Minuten 
der Ruhe zu genießen. Auch da war sie ohne Unzu¬ 
friedenheit, ohne Klage, bis mit dem Scheiden des Jah¬ 
res 1828 auch ihre Seele aus der morschen irdischen 
Hülle schied. Die edle Frau hatte kummervolle Jahre in 
Fülle, der sreudenvollen wenige erlebt. Die Zeit ihrer 
Verwaltung durchzieht ein blutrother Faden von Kum¬ 
mer, Leiden, Drangsalen und drückender Noth; nur 
am Schluffe leuchtete freundlicher die Sonne auf ihre 
Bahn, und versprach einen heitern Morgen, so daß sie 
mit ruhigem und getrostem Sinne ihr ermüdetes Haupt 
zur Erde legen konnte.—- 
G. 
Maria Salesia von der Opferung Maria, 
geborne Anna Derfefser, aus Vomp in 
Tirol, gewählt 13. Jänner 1829. 
Die Hoffnung, welche die letzten Tage der ver¬ 
ewigten Josepha erhellet, war auch keine Täuschung.— 
Schon die Wahl ihrer Nachfolgerinn war ein günstiges 
Vorzeichen. — M. Salesia, die am 5. Mai 1800 die 
feierlichen Gelübde abgelegt hatte, war nachmals Un¬ 
termutter, treue Rathgeberinn und Freundinn der Obe-
	        
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