Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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Landesstelle. — Die beiden nächstfolgenden Friedens¬ 
jahre gewährten, wie dem schwer heimgesuchten Lan¬ 
de, so auch unserm Kloster einige Erholung. Um 
so größer waren die bald folgenden Drangsale.—• Schon 
im Jahre 1808 ließen die Vermehrung der Trup- 
ven, die allenthalben getroffenen Kriegesrüstungen den 
nahen Anfang eines neuen Krieges vorahnen, der wirk¬ 
lich im Frühjahre des folgenden Jahres zum Ausbru¬ 
che kam, und den erbitterten Feind neuerdings in un¬ 
ser Land, und am 3. Mai 1809 auch in unsere 
Stadt führte. Der feindliche Einfall, die ungeheuern 
Lieferungen und Erpressungen machten das Land, das 
kaum sich zu erholen angefangen, wahrhaft verarmen. 
Als aber jetzt durch den bald geschlossenen Frieden 
[ 14. Oktober 1809] der Kaiserstaat den schmerzli¬ 
chen Verlust der kostbarsten Provinzen und ihrer Ein¬ 
künfte erleiden mußte, seine Finanzen durch den gro¬ 
ßen Kriegsaufwand zerrüttet, und seine innern Kräf¬ 
te auf lange Zeit hin erschöpft waren, da fühlte kein 
Land den Druck der Zeiten schwerer, als ob der Enns. 
Immer war es das erste Land, das die feindlichen 
Schaaren in ihrer Wuth überfielen, plünderten und 
mißhandelten, immer das letzte, das von ihrem Dru¬ 
cke befreit ward.— In Folge des geschlossenen Frie¬ 
dens wurde jetzt sogar der fruchtbarste Theil desselben, 
der Innkreis sammt einem großen Theile des Haus¬ 
ruckkreises abgerissen, und an Baiern überge¬ 
ben; ein Ereigniß, das sür unser Kloster, welches 
hiedurch auch die Sammlung in einem wohlhabenden, 
ausgedehnten Gebiete verlor, höchst nachtheilig wir¬ 
ken mußte. Hiezu kam bald bei der allmähligen Ent- 
werthung des Papiergeldes eine ungemeine Preiser¬ 
höhung der nothwendigsten Bedürfnisse, und eben da¬ 
durch wieder ein größerer Zudrang zur Krankenanstalt. 
Endlich erlitt das Kloster in der ersten Hälfte des
	        
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