Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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Ulm (Oktober 1805) , in großen Schaaren unser Va¬ 
terland vom Neuen. Lieferungen und Erpressungen wa¬ 
ren an der Tagesordnung. Wie konnte unter solchen 
Umstanden das verarmte Kloster von Nahrungssorgen 
und Kummer für seine eigene Eristeuz verschont blei¬ 
ben? Wie konnte die Oberinn bei so gesteigerten Aus¬ 
gaben und so spärlich fließende« Einnahmsquellenden 
täglichen Bedürfnissen genügen?— Die damalige Lan¬ 
des - Kommisston würdigte auch mit gerechtem Sinne 
die drückende Lage dieses wohlthätigen Institutes und 
gewährte ihm (3. Jänner 1806) nicht bloß ein Ge¬ 
schenk von 20 Metzen Weitzen und 10 Metzen Korn, 
sondern auch einen Vorschuß von 1000 fl., womit we¬ 
nigstens den dringendsten Bedürfnissen der Gegenwart 
einigermaßen abgeholfen wurde.— 
Bei den tiefen und schweren Wunden, welche die¬ 
ser Krieg auch unserm kleinen Lande geschlagen, und 
woran es noch blutete, tröstete der bald geschlossene 
Friede durch die frohe Aussicht auf dauernde Ruhe, 
und flößte Muth ein, den Druck und Jammer der Ge¬ 
genwart in geduldiger Ergebung zu tragen. Wirklich 
fühlte auch diese kleine Gemeine bald die wohlthäti¬ 
gen Wirkungen des Friedens. Kaiser Franz besuchte 
im September 1806 das Land ob der Enns , um 
durch eigene Ansicht die Ueberzeugung zu gewinnen, 
wie, durch welche Mittel die dem Lande geschlagenen 
Wunden geheilt werden könnten. Auch das Elisabethi- 
nerinnen-Kloster entging nicht seiner väterlichen Sorg¬ 
falt , und schon wenige Tage nachher [ 3. Oktober 1806} 
wurde jenem wegen seines bedeutenden Nutzens die Gna¬ 
de zu Theil, nicht bloß die durch die Unglücksjahre 
1805 und 1806 entstandene Abgangssumme von 2800 fl. 
getilgt zu sehen, sondern auch vom Amortisationsge¬ 
setze auf unbestimmte Zeiten enthoben zu werden, nur 
unter der Bedingung der jedesmaligen Anzeige an die
	        
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