Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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Zeit vorher gegründete Kloster der Elisabethinerinnen 
zu Wien zurück. Zwei Jahre hatte sie hier im weltlichen 
Kleide zugebracht, als sie am 27. Dezember 1742 das 
geistliche Kleid ohne Ablegung der feierlichen Gelübde 
doch mit dem Vorbehalte nahm, es auch wieder abzu¬ 
legen, wenn es ihr rathlich scheinen würde; ein Wunsch, 
der ihr nicht nur von der klösterlichen Gemeine, sondern 
auch von dem Kardinal - Erzbischöfe zu Wien, Sig- 
m und von K o l o ni t sch, mit Freuden gewährt wurde. 
So lebte sie jetzt in dieser Gemeine unter dem Namen 
Maria Inno z entia von der Barmherzigkeit Gottes; 
ein Name, den sie zur Erinnerung an ihre Mutter, Jn- 
nozentia von Minettt, so wie an Papst Jnno- 
zentiu s, der in die Minettische Verwandtschaft gehörte, 
freiwillig angenommen. — Hier schloß sie bald innige, 
vertraute Freundschaft mit einer gleichgestimmten Seele, 
Maria V iktoria vom heiligen Joseph.— Apotheke¬ 
rinn daselbst war diese im Dienste der Kranken unermü- 
det, und voll Gott ergebenen Sinnes, dabei klaren Ver¬ 
standes , gefaßt, besonnen, unerschüttert auch in den schwie¬ 
rigsten Lagen und hoffend, wo andere ohne Hoffnung schie¬ 
nen, wurde sie bald Freundinn und treue Rathgeberinn 
Znnozentias in allen ihren geistlichen und leiblichen An¬ 
liegen. — 
Das Beyspiel der Sorgfalt und Liebe, womit Vik¬ 
toria die armen Kranken pflegte, und die Muthlosen 
durch freundliche Trostworte aufrichtete, der wanne Dank, 
den diese der sanften, teilnahmsvollen Pflegerinn ent¬ 
richteten , mußte auf das edle, zur Wohlthätigkeit ge¬ 
stimmte Gemüth Znnozentias zündend wirken, und ge¬ 
segnet an zeitlichen Gütern glaubte sie durch Gründung 
eines neuen gleichen Institutes von diesen den schönsten, 
Gott wohlgefälligsten Gebrauch zu machen. Oft äußerte 
sie daher, halb im Ernste, halb im Scherze, „ich werde 
doch noch ein Elisabethinerinnen - Kloster gründen." —-
	        
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