Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

manche von den milden Stiftungen und Anstalten, die 
als schöne Blüthen des religiösen Sinnes unserer Vor¬ 
fahren in Deutschland gegründet noch vorhanden sind, 
reichen mit ihren Hauptwurzeln in jene fernen Zeiten 
zurück. — 
Aber sogar nach der Beendigung der Kreuzzüge trieb 
dieser menschenfreundliche christliche Sinn noch kräftige 
Sprossen der Art, die gleichfalls gediehen, allmählich 
heranwuchsen, sich stärkten und Jahrhunderte und Stür¬ 
me überdauernd noch heute wie in andern Ländern, so 
auch in unserm Vaterlande in Kraft dastehen, Segen 
verbreitend. 
L. Elisabeth die Heilige, und der nach ihr 
genannte Orden (Misabethinerinnen.) 
Ein solcher Sprosse ist der Orden der Elisabe- 
thinerinneu, so genannt von einer der edelsten Frauen 
unsers deutschen Vaterlandes 7 der heiligen Elisab et H. 
Tochter And reas H., des Königs von Ungarn und der 
Gertrude von Meran, aus dem uralten deutschen 
Hause von Andechs, ward sie auf dem Schlosse zu 
Preßburg im Jahre 1207 geboren , und von ihren from¬ 
men Aeltern sorgfältig und im religiösen Sinne erzogen, 
aber auch schon in ihrer frühesten Jugend dem um wenige 
Jahre ältern Erbprinzen von Thüringen, L u d w i g, zur 
Ehe versprochen. Nach damaliger Sitte sollte sie am Hofe 
ihres Verlobten gemeinschaftlich mit ihm erzogen, und 
für den schöben Berus, eine wahre Mutter des Landes 
zu seyn, herangebildet werden. So kam Elisabeth, fast 
noch ein Kind, an den thüringischen Hof, unter ihr we¬ 
nig oder gar nicht bekannte Menschen. 
Ihren frommen , Gott zugewendeten Sinn, den die 
edle Mutter ihr eingepflanzt, verläugnete sie auch unter 
den neuen Umgebungen keineswegs, ja er entwickelte sich 
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