Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

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miliner im Jahre 1738 durch den Garstner Abt, Andreas 
Gschwandtner, bewogen worden sein. Von diesem aufgefor¬ 
dert, „studio, altiora" zu errichten, eröffnete Abt Alexander 
den ersten Curs mit vier Schülern, „ad maius htterarum incre- 
mentum, studiosorumque maxime Religiosorum nostrorum emolu- 
mentum". Hatte ein Professor den „Cursus philosophicusv 
durchgemacht, also seinen Schülern Logik und Physik vor¬ 
getragen, so verließ er die Lehrkanzel wieder und machte 
einem Anfänger Platz. Es war Sitte, das Studium in jedem 
Semester mit einer feierlichen Rede zu eröffnen. Gleich den 
Namen der Schüler des Gymnasiums waren auch die der 
Lyceisten in einem eigenen Kataloge aufgezeichnet, der den 
Titel führte: „Catalogus D. D. Studiosorum, qui ab anno 
Domini 1738 in Licaeo Cremifanensi Philosophiae operam de- 
derunt:'1 Nach Aufhebung der k. k. Ritterakademie erhielt 
die philosophische Lehranstalt den Titel eines „k. k. Ly¬ 
ceums". Dieser Titel wurde ihr von allen öffentlichen Ämtern 
gegeben. 
Beim allgemeinen Erblühen der Wissenschaften nach 
der klosterstürmenden Periode Josefs II. gab es außer¬ 
ordentliche Vorlesungen über Naturgeschichte, Baukunst, 
Astronomie, Geschichte, Philosophie und Ästhetik. In 
den Zwanziger-Jahren fand abermals eine Änderung des 
Lehrplanes statt. Die Gegenstände, die früher in latei¬ 
nischer Sprache vorgetragen worden waren, nämlich Logik, 
Mathematik und Physik, wurden wieder in der Muttersprache 
behandelt, die lateinische Philologie wurde obligates Stu¬ 
dium, Geschichte und Naturgeschichte aber den freien 
Fächern zugezählt und auf ein Jahr eingeschränkt, da det 
ganze Lehrcurs der Philosophie nur zwei Jahre eingeräumt 
erhielt. Der neue Lehrplan vom Jahre 1850 hob das Ly¬ 
ceum auf.
	        
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