Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

aber theilten sich in drei Classen: in die Astandten oder 
Choralisten, halb Schüler und halb Diener als Sänger und 
Correpetitoren, in die Armen auch Graham genannt, die 
vom Kloster ihre vollkommene Verpflegung erhielten, und 
in die Pensionisten, Pensionam oder Zahlende. Sie wohnten 
alle zusammen auf der Astandten- und Khnabenkammer 
der Cantorei und speisten in der Türniz am „Schueler- 
tische77. Außer Büchern, Schuhen und sonstigem Bedarf 
erhielten sie noch bis zum Jahre 1670 das Badegeld (Bade- 
kreuzer) zum Badengehen, das Kholm- oder Kolbengeld ) 
zur Bezahlung für das Abschneiden der Haare, das Beicht-, 
Schueler- und Opfergeld, letzteres für die Theilnahme am 
Gottesdienste an Sonntagen. Merkwürdig ist, dass das 
Museum unter Abt Bonifaz Negele nicht mit dem Gymnasium 
zugleich sein Rnde fand, sondern fortdauerte. 
Abt Placidus Buechauer vergrößerte diese Anstalt. 
Seit 1648 begegnet man dem Namen „Museum'7. Nur selten 
noch nannte man es „Hochschuel"; in lateinischen Auf¬ 
sätzen heißt es fast immer „Convictus". 
Unter dem Abte Honorius Aigner erhielt es neue Sta¬ 
tuten. Im Jahre 1704 findet sich bereits ein Katalog der 
Museumsbibliothek. 
Der größten Blüte erfreute sich die Anstalt unter 
Alexander Fixlmillner. Dieser Abt schuf nämlich eine neue 
Abtheilung im sogenannten Museum philosophicum (1740); 
auch trug er sich mit dem Gedanken, ein großes Erziehungs¬ 
haus für die Studierenden zu erbauen. Um die Mitte des 
vorigen Jahrhundertes wuchs die Anzahl der Zöglinge be¬ 
ständig. Im Jahre 1789 jedoch war ihre Zahl infolge der 
Aufhebung der Akademie und des unsicheren Fortbestandes 
des Stiftes auf 10 herabgesunken. Kaum hatte sich die Lage 
l) kholmen heißt wol soviel als kahl oder glatt scheren. 
Schmuliers bayrisches Wörterbuch II. S. 292.
	        
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